Unglücksfälle
Abgesehen von regionalen und überregionalen Katastrophen wie besonderen Wetterereignissen oder Kriegen, Hunger und dergleichen gibt es immer wieder auch die persönlichen Katastrophen, die nur einzelne Mitglieder unserer Gemeinschaft direkt, indirekt aber auch die ganze Gemeinde betreffen und betroffen machen. Der folgende Abschnitt ist eine Auflistung derartiger individueller Katastrophen. Die Brandkatastrophen sind bereits im Kapitel „Feuerwehr“, die Wetterkapriolen im Kapitel „Wetter“ aufgelistet und daher an dieser Stelle nicht mehr angeführt.
Die Chronik berichtet:
1843: bricht im April und Mai in Dimbach der Typhus aus. Erstes Opfer ist ein 17-jähriges Mädchen beim Hasler. In der Folge erkranken viele an dieser gefährlichen Krankheit.
1844: Am 4. Oktober stürzt die Bäuerin am Zwicklgut in Hornberg vom Nussbaum. Sie wird direkt am Hang auf Stroh gelagert und bekommt von Pfarrer Franz Schröckeneder die Sakramente gespendet. Es ist dessen 100. Versehgang. Die Frau stirbt nach qualvollen drei Tagen an ihren schweren Verletzungen.
1880: Im November erhängt sich in einem Gehölz beim Oberhöftner ein unterstand- und namenloser Vagabund aus Iglau. Sein Vermögen, das er in der Tasche mithat, besteht aus 4 Kreuzern.
1881: Am Karsamstag will beim Untererlauergut in Großerlau ein Vinzenz Tonmayer eine geladene Scherbüchse (Maulwurfsfalle) in den Acker legen. Die Ladung geht los und trifft ihn am Fuß. Wundbrand stellt sich ein, der Mann ist nach 8 Tagen tot.
1890: Im Winter bricht eine neue Krankheit aus, die Influenza (Grippe) genannt wird. Fast die ganze Pfarre erkrankt. Beginnend mit Ohnmachtsanfällen setzt sich die Krankheit bei den meisten Betroffenen mit einer Rippenfell– oder Lungenentzündung fort. Eine Person stirbt daran. Der Pfarrer erkrankt beim Hochamt und muss anschließend 10 Tage im Bett bleiben. Später bekommt er die Influenza ein zweites Mal.
1893: Am 21. April verunglückt der hiesige Bindermeister Reinhold Müller, 30 Jahre alt, in der Sagmühle an der Zirkularsäge. Ein Brett wird ihm mit heftiger Gewalt in den Unterleib geschleudert. Nach 36-stündigem Todeskampf und furchtbaren Schmerzen stirbt er. Eine Frau und ein Kind trauern um den Mann und Vater.
1893: Am 28. Oktober wird am Redlberg Florian Kamleitner, Lurgberger aus Haruckstein, St. Georgen/W., beim Bloch-Aufladen von zurückrollenden Baumstämmen erdrückt. Er wird in unserem Friedhof begraben.
1896: Am 16. Jänner fährt Johann Holzer, Bauer am Furtlehnerhof in Dimbachreith 24 mit den Ochsen nach Grein, um Hafer zu verkaufen. Er zecht bis ca. 17.15 Uhr in mehreren Gasthäusern und dann im Gasthaus Karl Fannenböck in St. Nikola, bis er schließlich mit den Ochsen die Straße über Langenbach nach Hause fahren will. Am nächsten Tag in der Früh findet man die halberfrorenen Ochsen bei der Pöcksteiner Schmiede auf. Auch die Pfeife und den Hut des Mannes findet man, der Bauer aber bleibt spurlos verschwunden.
Am 7. März wird in Altenwörth eine Wasserleiche gefunden. Bei der Leiche findet man in der Tasche Holzverkaufszettel von Fannenböck in St. Nikola. Seine Frau wird nach Altenwörth gebracht und identifiziert den Toten als ihren verschwundenen Mann.
1899: Als begeisterter Jäger will Ferdinand Kitzler am 18. Oktober nach Arbesbach zur Jagd fahren. Er bittet seinen Stiefsohn Fritz Höflinger, ihm das Jagdgewehr vorzubereiten. Kitzler geht noch ins nahe gelegene Gasthaus, um ein Viertel Wein zu trinken. Fritz Höflinger nimmt das Jagdgewehr aus dem Gewehrschrank, spannt den Hahn, zielt in seinem Unverstand und Übermut auf seine 15 ½ Jahre alte Schwester Rosina Höflinger und drückt mit den Worten „So schießt man“ ab. Unglücklicherweise ist das Gewehr aber schon geladen und der Schuss geht seiner Schwester in das linke Auge. Mit dem Ausruf „Auweh“ sinkt sie zu Boden und ist tot. Der Pfarrer gibt ihr noch die Ölung und den Sterbeablass. Für die Betroffenen, für den Pfarrer und die ganze Pfarre ist dieses Unglück ein schwerer Schock.
Foto: Grabstätte der Familie Kitzler am Friedhof in Dimbach. (32/2119)
1904: Am 27. Juni kommt der Tischlergeselle Johann Schauer, welcher beim Tischler Michael Leinmüller beschäftigt ist, in der Pöcksteiner Schmiede bei der Arbeit dem Wasserrad zu nahe und wird dadurch von ihm erdrückt.
1909: Am Silvestertag kommt der 20-jährige Bursch Josef Haider, ein Zimmermann aus Grein, beim Getreidedreschen beim Reichebner mit der Hand in den Zylinder der Dreschmaschine und wird mit dem ganzen Arm hineingezogen. Er kann erst nach dem Abstellen der Maschine befreit werden. Hand und Arm sind völlig zerquetscht, er stirbt am 1. Jänner nach furchtbaren Schmerzen und hohem Blutverlust.
Wenige Jahre vorher war durch dieselbe Maschine Johann Hofer (Sonnleitner Hansl) ebenso verletzt worden. Sein Blutverlust war allerdings geringer gewesen und durch die Amputation des Armes konnte der Mann gerettet werden und mit einem Arm wieder normal arbeiten.
1925: Depressionen führen am 11. Februar den Tischlermeister Maximilian Schmutz dazu, sich mit einem Rasiermesser die Kehle durchzuschneiden.
Am 22. Februar erhängt sich der Rauchfangkehrer Eugen Kartyas aus Pabneukirchen im Irnfried Hölzl. Er hatte für seinen Meister Geld kassiert, dieses aber verjubelt und sieht keinen anderen Ausweg als den Freitod.
1962: Ein großes Unglück trifft am Karsamstag die Familie Leonhartsberger (Schöß). Ein Schwein soll durch einen Schuss und anschließend mit dem Schlachtmesser getötet werden. Der Schuss geht durch den Kopf des Schweines, die Kugel gellt an einem Stein ab und trifft das Kind der Familie, die Schülerin Theresia Leonhartsberger, in die Brust. Sie wird auf der Stelle getötet.
1978: Am 26. November verunglückt um 6.30 Uhr früh Josef Haider, Schöß in Großerlau 2, 38 Jahre alt, Nebenerwerbslandwirt und Buslenker, bei der Heimfahrt als Lenker des VÖEST Schichtbusses der Fa. Eder aus Saxen mit 32 Pendlern auf der Wiener Bundesstraße bei Asten tödlich. Ein entgegenkommender leerer LKW aus Losenstein ist mit überhöhter Geschwindigkeit (90 km/h) in Richtung Linz unterwegs, kommt auf glatter Fahrbahn nach einem Überholmanöver ins Schleudern, dreht sich und kracht mit der LKW-Hinterseite frontal in den Bus. Der Lenker Josef Haider ist sofort tot, die linke Bus-Seite und zwei Sitzreihen werden wegrasiert. Ein weiterer VÖEST Arbeiter stirbt, 15 weitere Pendler werden zum Teil schwer verletzt. Josef Haider hinterlässt eine 31 Jahre alte Frau und drei Buben im Alter von zwölf, neun und sieben Jahren.
1984: Am 26. August stirbt Frau Margarete Schauer, Untergassner in Gassen 22, an den Folgen eines schrecklichen Arbeitsunfalls mit einer Maschine.
1998: Am 21. Juni am späten Abend verunglückt Josef Dirringer, Sohn der Bauernfamilie Hilber aus Vorderdimbach 15, 24 Jahre alt, auf der Straße nach Pabneukirchen bei der Kurve am Steinbruch mit dem Auto tödlich.
2001: Manuela Rafetseder, Kleineder, verunglückt bei einem Verkehrsunfall tödlich.
2004: Am 25. Oktober um 2.20 Uhr früh stirbt der 27-jährige Jungbauer und Familienvater Josef Brunner, Furthner in Gassen 33, auf dem Heimweg von der Schichtarbeit bei der Fa. Umdasch, einige hundert Meter von seinem Bauernhof entfernt. Er kommt aus unbekannter Ursache von der Zufahrt ab und stürzt mit dem Auto den Abhang hinunter. Eine Frau und zwei Kleinkinder beklagen den Tod des Gatten und Vaters.
2004: Christian Kastenhofer, Dimbach, stirbt nach einem Verkehrsunfall.
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