Abwasserentsorgung (Rudolf Freinschlag)
Aus Erzählungen von älteren Leuten ist zu entnehmen, dass in früherer Zeit die Fäkalien des WCs („Plumpsklo“), wenn kein eigener größerer Misthaufen vorhanden war, in großen „Schaffeln“ gesammelt und von den Bewohnern auf die Felder und Wiesen ausgetragen wurden. Mit der Zunahme des Wohlstandes und den Änderungen gesetzlicher Bestimmungen waren derartige Praktiken allerdings nicht mehr vereinbar. Es bestand Handlungsbedarf.
Mit dem Bau der zentralen Wasserversorgung in Dimbach wurde auch eine Kanalisation angeregt. 1955 ersuchte die Gemeinde beim Land Oberösterreich um Bauberatung, eine konkrete Planung erfolgte jedoch nicht. 1980 beauftragte der Gemeinderat das technische Büro Lohberger mit der Planung des Kanalprojektes. Nach Sicherstellung der Finanzierung und Ausschreibung der Bauarbeiten konnte im August 1981 mit dem Bau begonnen werden. Das Büro Lohberger&Thürriedl aus Linz und Freistadt betreute sämtliche Bauabschnitte in der Planung und Bauausführung. Der 1. und 2. Bauabschnitt umfasste das Ortszentrum samt Kläranlage.
Foto: Kanalbau Ortszentrum 1983 (58/1995)
Die Bauabschnitte 3 und 4 wurden durch die Siedlungserweiterung der Siedlung SÜD (Freinschlag) und der Siedlung Angerweg notwendig. Mit dem Bauabschnitt 5 konnte das Betriebsbaugebiet Hornberg, mit Bauabschnitt 6 der Dimberg und die Lugersiedlung erschlossen werden. Der letzte, aber auch sehr große Bauabschnitt 7 wurde 2010 umgesetzt, wo Teile der Ortschaften Groß- und Kleinerlau an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen wurden.
Foto: Kläranlage (58/2083)
Die Abwasserentsorgung der Marktgemeinde Dimbach umfasst:
1 Kläranlage mit 550 EGW (Einwohnergleichwerte)
3 Kleinkläranlagen mit 75 EW, 30 EW und 9 EW
9 Pumpwerke
1 Rückhaltebecken
Insgesamt sind nun ca. 13 km Kanalleitungen (Rein-, Schmutz- und Mischkanäle sowie Druckleitungen) zu betreuen und zu erhalten.
Damit ist der Ausbau des Kanalnetzes abgeschlossen. 139 Liegenschaften sind an die öffentlichen Abwasserentsorgungsanlagen angeschlossen. Damit kann ein Anschlussgrad von fast 50% der Liegenschaften im Gemeindegebiet erreicht werden.
Der Ausbau, der Betrieb und die Instandhaltung der gesamten Abwasserentsorgungsanlagen belasten das Gemeindebudget enorm. Durch die geringe Anschlussdichte, wie sie im ländlichen Raum vorliegt, kann die Abwasserentsorgung nicht kostendeckend betrieben werden.
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