Wohnverhältnisse in den 1930er- bis 1940er Jahren
(Anna Enengl, Schützenhofer, Maria Fichtinger)
Früher waren die Wohnverhältnisse extrem schlecht. Luxus hatte niemand. Eine Stube, eine Küche und eine Kammer waren die Räume im Haus. In der Kammer schliefen die Hofbesitzer, die anderen schliefen im Stadel. Wir (beim Furchtner) hatten noch ein Stüberl, da haben meine Eltern und ich auch, als ich noch klein war, geschlafen. Als 1945 mein Großvater starb, habe ich mich zu meiner Großmutter in die Kammer gelegt. 1948 hat meine Großmutter den Hof übergeben, da durften sich dann meine Eltern in die Kammer legen und sie kam ins Stüberl. Die Kammer war das Privileg der Bauersleute. Ich lag bei der Großmutter bis sie gestorben ist, da war ich schon über 21 Jahre alt. Mein jüngerer Bruder sagte einmal scherzhaft: „So eine Großmutter ist die beste Schwangerschaftsverhütung.“ Da hatte er gar nicht so unrecht.
Früher ist man am Sonntag zusammengesessen und hat gesungen, das war gemütlich. Jeder ist auch gerne in die Kirche gegangen, weil man die ganze Woche zu Hause war. Da gab es nie eine Debatte wegen dem Kirche gehen. In der Kirche wurde „scharf gepredigt“, der Priester unterrichtete auch in der Schule Religion und war ein strenger Lehrer, er hatte den Zusatztitel „Watschenmann“- weil er manchmal Ohrfeigen/Watschen austeilte. Er hatte sehr viele Schüler zu unterrichten.
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