Baugeschichte der Pfarr- und Wallfahrtskirche Dimbach (Franz Leonhartsberger und Karl Hahn)
Die erste Kirche von Dimbach war wahrscheinlich ein Holzgebäude. Die Gründungslegende spricht von weisenden Tieren, konkret von Tauben. Die Gnadenkirche sollte ursprünglich am Gruber Berg ca. 800 m südlich des jetzigen Standortes errichtet werden. Tauben trugen Baumaterialien und Holzspäne von der geplanten Baustelle zum heutigen Platz der Gnadenkirche. Drei Tage lang wurde die Gottesmutter Maria inmitten der von den Tauben herbeigetragenen Holzspäne gesehen. Dies veranlasste die Gläubigen und die Bauleute, die Kirche am jetzigen Standort zu errichten und sie der Gottesmutter zu weihen.
Um ca. 1000 n. Chr. wurde laut Denkmalamt das erste Steingebäude errichtet, welches in etwa der jetzigen Sakristei entspricht. Oberhalb der Sakristei, jetzt Oratorium und vom Volk als „Böndl“ bezeichnet, lag die Wohnung des Pfarrers. Laut Bundesdenkmalamt ist die heutige Kirche schon das fünfte Gebäude an diesem Ort.
Foto: Grundriss der Kirche im heutigen Zustand. (18/1567)
Die Pfarrchronik spricht von einer Kirche, die „uralt und von gotischer Bauart, schön und geräumig“ war. Des Weiteren heißt es: „In der Mitte gibt es drei Reihen Kirchensitze.“ Später wurde die Anordnung der Kirchensitze geändert, heute gibt es nur mehr zwei Reihen. Im Presbyterium waren zu beiden Seiten die Ratsstühle aufgestellt, sodass die Ratsherren der Mauer den Rücken zukehrten.
Im 14. Jahrhundert wurde das Kreuzrippengewölbe errichtet.
Foto: Kreuzrippengewölbe (18/1531)
1420 und 1436 plünderten und zerstörten die Hussiten den Ort. Dabei wurde wohl auch die Kirche in Mitleidenschaft gezogen und musste erneuert werden. Diese Erneuerung dürfte in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts erfolgt sein.
In der Kirche befinden sich ein Hoch- und zwei Seitenaltäre sowie eine Kanzel, die allesamt prächtig ausgestattet und reich verziert sind. Den Hochaltar ziert die lebensgroße, um 1480 bis 1490 von einem unbekannten Künstler aus Holz geschnitzte Gnadenstatue der Gottesmutter Maria mit dem Kind auf dem Arm. Eine zweite Statue der Maria und des Jesuskindes in Lebensgröße, gleich der ersten auf dem Hochaltar, stand angeblich mitten in der Kirche vor dem Antritt zum Presbyterium auf einer massiv steinernen Säule. Diese wurde aber „auf höheren Befehl dermalen“ entfernt und ist heute nicht mehr vorhanden. Dr. Lettner meint in seiner Dissertation[1], dass die heute sich am Hochaltar befindliche Marienstatue ident mit der in der Pfarrchronik beschriebenen Gnadenstatue auf einem Gnadenaltar sei.
Foto: Marienstatue am Hochaltar (18/1534)
Um 1510 wurden die Westempore und der Chor fertiggestellt und das Langhaus spätgotisch umgebaut. Angeblich sind noch Reste der im Jahre 1147 erwähnten Kirche in der Ost– und Westwand erhalten geblieben. Am Ostpfeiler des Presbyteriums sind an der Kirche außen oberhalb der Nische über dem sogenannten Eselsrücken zwei roh ausgearbeitete Wappen ersichtlich, die einem gewissen „Schweinbachmüllner“ zugeeignet sind.
1682 stellte Georg Christoph Obermayer aus Aschach den Hochaltar und die Seitenaltäre fertig. Der Maler Michael Purghart schuf die schönen Altarbilder (siehe dazu Kapitel „Das Innere der Kirche“).
Im Jahre 1826 erfolgte eine Generalsanierung der Kirche, welche Maurermeister Johann Michael Rammerstorfer aus Linz–Urfahr durchführte und der Pfarre große Kosten verursachte.
Auch die Kirchenorgel erfuhr in diesem Jahr durch den Orgelbauer Christian Wilhelm eine solide Reparatur.
Ein Jahr später trug man das desolate Turmdach der Kirche ab und errichtete es neu.
1830 erneuerte man die zwei Kirchturm-Uhren und die Uhr im inneren der Kirche und versah sie mit einem neuen Schlagwerk.
1843 erfolgte die Installation eines Blitzableiters, außerdem besserte man das teilweise schadhafte Kirchendach aus.
In den Jahren 1853 bis 1863 wurden, wie schon weiter oben erwähnt, die ursprünglich in drei Reihen angeordneten Sitzbänke auf zwei Reihen querlaufend umgebaut, um mehr Platz zu schaffen. Das Platzangebot in der Kirche wurde und wird durch einen großen mittleren Chor und zwei Seitenchöre sowie durch zwei Mauerbänke und dem oberhalb der Sakristei befindlichen, relativ großen Oratorium ergänzt.
Im Herbst 1887 begann wieder eine Phase der Kircheninnenrenovierung, welche 1888 über Bestreben von Pfarrer Matthäus Felleitner intensiv weitergeführt wurde und bis 1904 andauerte. Dabei setzte man 1904 auch die schönen Glasfenster ein, welche von der O.Ö. Glasmalerei Renner, Schürer u. Co. in Linz gefertigt worden waren. Als Spender traten für die zwei westlichen Glasfenster Leopold und Viktoria Rafetseder aus Eggenburg N.Ö. – Leopold Rafetseder stammte vom Plumpfergut, für das Fenster vorne links Philip Gruber vom Untergassnergut und für das Fenster vorne rechts Johann Gruber vom Schützenhofergut in Erscheinung. Die Gesamtkosten aller Fenster betrugen 1800,- Gulden. Beim Einsetzen der Fenster wurden die außen an der Kirchenmauer, an der Süd- Ost- und Nordseite des Presbyteriums angebauten, gemauerten Beichtstühle, die seit der Hochblüte der Wallfahrt dort gewesen waren, abgerissen und entfernt, um den Lichteinfall zu verbessern. Ebenfalls zu dieser Zeit entfernte man die rechts und links vom Hochaltar, zwischen diesem und der Mauer angebrachten und bunt bemalten Torbogendurchgänge aus Holz, welche zur Hinterseite des Altars geführt hatten und aus dem Jahre 1682 stammten.
Der damalige Bürgermeister Karl Neulinger war laut Chronik mit der Innenrenovierung nicht einverstanden. Er wollte das von Pfarrer Felleitner für die Verschönerung der Kirche gesammelte Geld - 900,- Gulden - für die Außenreparatur der Kirche verwenden. Pfarrer Felleitner wollte diesem Ansinnen nicht Folge leisten und begann auf Anraten des Dechanten sofort mit der Innenrenovierung. In der Kirche wurden Gerüste aufgestellt, die Steinarbeiten bloßgelegt, die Maßwerke in den Fenstern ausgebessert und ergänzt, auf der Nordseite unter dem Chor ein Fenster ausgebrochen und die ganze Kirche mit Ausnahme der bloßgelegten Rippen und Säulen gefärbelt. Als der letzte Maurer den letzten Handgriff gemacht hatte, war das Geld verbraucht und der Streit gegenstandslos. „Weil nun der Bürgermeister das Geld nicht erhalten hatte, ließ er sich seinen Zorn und seine Rache an dem Herrn Pfarrer aus, bereitete ihm viel Verdruss und Ärgernisse, so dass Herr Felleitner es für angezeigt hielt, den Platz zu räumen und sich einen anderen Seelsorgsposten zu suchen.“[2], heißt es dazu weiters in der Pfarrchronik.
Die Reparatur der Außenseite der Kirche blieb dem Nachfolger, Herrn Pfarrer Johann Martinovic. Diese Arbeiten musste die Gemeinde nun auf eigene Kosten durchführen. Die Kirche wurde neu verputzt und gefärbelt, der Dachstuhl, der teilweise sehr schlecht war, ausgebessert, das Turmkreuz abgenommen und neu gestrichen sowie das Turm- und Kirchendach umgedeckt und ausgebessert. Die Kosten beliefen sich auf rund 700,- Gulden.
Am 16. Juni 1895 erfolgte um 14 Uhr die Weihe des Missionskreuzes, welches an der südlichen Kirchenmauer angebracht ist und anlässlich der ersten Pfarrmission in Dimbach angefertigt wurde. Das Holz dafür hatte der Bauer Zeitlhofer gespendet. Die Herstellung desselben oblag dem Tischler und späteren Mesner Michael Leinmüller, der auf der Rückseite des Kreuzes folgende Informationen einschnitzte: „Unter dem Hochwürdigen Herrn Pfarrer Joh. Bernecker gemacht von M. Leinmüller MDCCCXCV.“
Foto: Missionskreuz (20/1867)
Anlässlich der Bischofsvisitation am 9. September 1900 bemängelte der damalige Bischof Doppelmeier den südlichen Kircheneingang sehr und bezeichnete die Kirchentüre als „Stalltüre“. Der Eingang war sehr baufällig. Außerdem war das Niveau des Kircheninneren einen halben Meter tiefer als draußen, man musste also in die Kirche hinuntersteigen. Sofort begann man mit der Abgrabung und Niveauangleichung. Zusätzlich war der Kircheneingang mit der jetzigen Lourdesgrotte als Wochentagskapelle verbunden, in der im Winter die Messen gelesen wurden, weil es in der Kirche zu kalt war. Die Bezeichnung „Rumpelkammer“ aus dem Mund des Bischofs machte entsprechenden Druck, sodass man 1901 begann, die ganze Situation zu bereinigen. Der Tischler Michael Leinmüller aus Dimbach 23 erhielt den Auftrag zur Herstellung einer neuen Kirchen-Haupteingangstür mit Oberlichte bei beiden Türflügeln. Leinmüller fertigte mit seinem Gesellen Gustav schöne Eichenholztüren mit Schnitzwerk an und verlegte die Haupttüren nach außen. Innen brachte er Pendeltüren an. Auch bei der Sakristei brachte man neue Innentüren an. Alle diese Türen sind heute nach mehr als hundert Jahren noch voll intakt, unbeschädigt und sehr schön.
Foto: Arbeiter an der großen Kirchentüre; links von der Tür der Tischler Michael Leinmüller, neben ihm mit der Säge sein Geselle „Gustav“, die anderen drei Arbeiter sind Schlosser aus Grein. (18/1529)
Auf Vorschlag des Kaufmanns Ferdinand Kitzler wurde 1901 die Kapelle vom Eingang abgetrennt und die Lourdesgrotte geschaffen. Die Decke der Kapelle stellte man aus Scheibbser Tuffgestein her. Von der Josefs Kunstanstalt in Straßburg kaufte die Pfarre die Lourdes Marienstatue. Ein schön geschmiedetes Eisen–Gittertor bildete den Abschluss nach außen.
Foto: Lourdesstatue (18/1532)
Alle Arbeiten gingen sehr zügig voran, sodass der Eingang und die Grotte bereits am 6. Oktober 1901 von Dechant Dr. Vinzenz Koberger aus Pabneukirchen geweiht werden konnten. Die Gesamtkosten betrugen damals 635,95 Kronen.
In diesem Zusammenhang verlegte man auch den Zugang zum Turm. Die Stiege zum Gewölbe, die in der Kirche hinter der Orgel war, wurde entfernt und der Durchbruch in das Gewölbe zugemauert. Die neue Stiege verlegte man in den Turm hinein. Den Zugang zum Turm sowie den Zugang von dort zum Gewölbe verschloss man mit je einer massiven Eisentür. Damit war für eine neue Orgel und den Blasebalg viel mehr Platz geschaffen worden.
Foto: Maurer aus Grein gruben den Bereich rund um den Turm aus und pflasterten ihn. (18/1528)
1902 erfolgte eine Reparatur der Turmuhr durch den Uhrmacher Florian Mühlbachler aus Zell bei Zellhof. Er verlegte auch eine neue Leitung vom Uhrwerk zum Zifferblatt oberhalb der Orgel, da der alte Antrieb durch einen Blitzschlag zerstört worden war. Auch die Orgel wurde repariert und mit einem neuen Gebläse (Blasbalg) versehen.
Am 24. August 1924 wurden die anstelle der im ersten Weltkrieg beschlagnahmten vier neuen Glocken, welche in der Glockengießerei St. Florian gegossen worden waren, geweiht. Die Gesamtkosten dafür betrugen 90 Millionen Kronen (siehe eigenes Kapitel Glocken).
In der Nacht vom 12. auf den 13. September 1924 stürzte das Kanzeldach ein. Es kam kein Mensch zu Schaden. Die Wiedererrichtung kostete 260.000,- Kronen.
1934 zog man auf der Nordostseite der Kirche einen neuen Sparren ein und deckte das Dach neu. Bei dieser Gelegenheit räumte man auch den ca. 4000 kg schweren Schutt, der auf dem Kirchengewölbe lag, weg, welcher eine unnötige Belastung für das Gewölbe darstellte und im Presbyterium bereits einen Sprung verursacht hatte.
Alle diese Arbeiten erledigte Baumeister Zika aus Waldhausen unter der Aufsicht und Leitung von Bürgermeister Leopold Neulinger und Provisor Franz Höckner.
Am 3. April 1937 begann eine weitere Renovierungsmaßnahme in der schon wieder sehr schwarzen Pfarrkirche. In weiser Voraussicht verlegte man dabei für die Elektrifizierung der Beleuchtung in der Kirche bereits die Rohrleitungen. 17 1/2 Tage stemmte der Maurer Scharfmüller am harten Granit, damit die Rohrleitungen verlegt werden konnten. 72 ½ Stunden arbeitete ein Elektriker von der E–Genossenschaft Kaltental aus Waldhausen an der Verlegung der Rohre. Dabei entstanden Kosten von S 1.850,-. Die Innenrenovierung durch die Fa. Karl Freyenschlag aus St. Georgen schlug sich mit S 651,20 zu Buche. Für das Gerüst, welches die Männer aus der Pfarre als Robot machten, entstanden Kosten von S 337,-.
1945 erfolgte der Abschluss der Einleitung des Stroms in die Kirche. Dazu heißt es in der Pfarrchronik: „Am 20. Jänner 1945 waren die Arbeiten für das elektrische Licht in der Kirche abgeschlossen. Es war ein Bauernfeiertag ‚Fabian und Sebastian‘. Eine kurze Lichtfeier wurde gehalten. Um 7h bei der hl. Messe flammt zum erstenmal auch in der Kirche das elektr. Licht auf, eine große Wohltat für unsere ohnedies so düstere Kirche. An dieser Stelle sei auch dem Werkmeister Herrn Heinrich Ebner aus Pabneukirchen und seinen Arbeitern und allen Wohltätern der herzlichste Dank ausgesprochen.“[3]
Aus dem Erlös einer Holzsammlung, welche 1951 ca. 100 fm Blochholz erbrachte und wofür die Firma Weinzinger S 27.000,- bezahlte, konnte im Jahre 1951 eine Außenrenovierung der Pfarrkirche finanziert werden, die von der Firma Koller aus Grein im Juni durchgeführt wurde. Ausbesserungen im Inneren der Kirche erledigte die Firma Duschek aus Linz.
Am 7. und 8. Oktober 1955 versuchte eine Firma, den im Bereich des Herz-Jesu Altars und der ersten Bänke festgestellten Mauerschwammbefall zu beseitigen. Insgesamt mussten dafür über S 12.000,- bezahlt werden. Trotz dieser Maßnahme trat 1959 der Mauerschwammbefall erneut auf. Offensichtlich waren 1955 nicht alle Reste beseitigt worden. Eine Spezialfirma, welche mehr als S 8.000,- verlangte, nahm die Bekämpfung mit einer Einspritzung von Lignal vor und garantierte damit die endgültige Vernichtung des Schwamms. Sie hatte Recht. Der Mauerschwamm trat in den letzten mehr als 50 Jahren nicht mehr auf.
Da die alte Turmuhr nicht mehr richtig funktionierte, montierte am 18. Februar 1959 die Fa. Schauer aus Wien eine neue, elektrische Uhr. Die Gesamtkosten incl. Montage beliefen sich auf ca. S 30.000,-.
1960 erfolgte die Erneuerung der Kirchensitze (siehe Kapitel „Das Innere der Kirche“).
Im Oktober 1961 lieferte die Fa. Perner aus Passau das von der Pfarre bestellte elektrische Läutwerk. Es kostete S 21.144,-. Zusätzlich war eine automatische Steuerung notwendig. Die Gesamtkosten incl. Elektroinstallation beliefen sich auf ca. S 30.700,-.
In der Zeit von Mitte September bis Ende Oktober 1963 wurden an der Kirche das Dach und der teilweise schon sehr defekte Dachstuhl erneuert. Das bisher vorhandene, schon sehr schlechte und löchrige Ziegeldach auf Kirche und Turm ersetzte man durch Eternitplatten. Auch viele Dachbalken waren durch die eindringende Feuchtigkeit schon stark angegriffen und mussten erneuert werden. Der Pfarrkirchenrat hatte bereits im Jahr 1962 den notwendigen Beschluss gefasst und bei der Diözesanfinanzkammer um Finanzhilfe angesucht, um die Finanzierung zu sichern. Nachstehend die Bauabrechnung:
Fa. Dr. techn. Robert Koller Grein, Zimmererarbeiten S 34.876,--
Fa. Bourgois Grein, Dachdecker, Spenglerarbeiten, Eternit S 138.968,--
Fa. Bourgois Grein, Blitzschutzanlage S 8.975,--
Fa. Weinzinger Grein, Bauholz für Dachstuhlausbesserung S 13.916,--
Schmiedearbeiten S 889,--
Gesamtsumme der neuen Eternitbedachung, Blitzschutz usw. S 197.624,--
Die Bedeckung der Ausgaben erfolgte folgendermaßen:
Reserve der Pfarre S 30.624,--
Pfarrumlage S 90.000,--
Beihilfe von der Diözesanfinanzkammer S 57.000,--
Erlös aus der Holzschlägerung im Kirchenwald S 20.000,--
Die Gesamtsumme, die von der Pfarre aufgewendet wurde S 197.624,--
Der Betrag, der den Katholiken unserer Pfarre vom Pfarrkirchenrat und vom Pfarrer zur Leistung (Spende) vorgeschrieben wurde, nannte man Pfarrumlage.
Zu erwähnen wäre noch, dass einer der besten Dachdecker, der auf dem Kirchendach und dem Turm sowie bei der Montage der Blitzschutzanlage beschäftigt war - ein gewisser Herr Max Teufel - der wochenlang bei uns ganz hoch oben auf gefährlichen Stellen gearbeitet hatte und ohne jeden Schaden davongekommen war, einige Wochen später bei einer vergleichsweise harmlosen Arbeit auf einem Dach bei einem Haus in Linz abstürzte und ums Leben kam.
1963 erfolgte die Pflasterung des gesamten Kirchenplatzes.
Eine weitere Baumaßnahme im Bereich der Kirche war die Errichtung des neuen Kriegerdenkmals, dessen Einweihung am 8. August 1965 unter Beteiligung vieler Kameradschaftsbundgruppen aus dem Bezirk erfolgte (siehe Kapitel „Kameradschaftsbund“).
Die nächste Innenrenovierung der Kirche wurde im Jahre 1969 durchgeführt. Dabei baute man auch eine Luftheizung ein. Zwischen Pfarrhof und Pfarrheim baggerte man die Erde aus und baute dort den Heizkeller und den Tankraum ein. Zwei unterirdische Luftkanäle führten den Luftaustausch (kalt – warm) durch. In der Kirche verlegte man auf das alte, ausgetretene Pflaster ein neues Granit-Steinpflaster. Auch die Erneuerung der Kirchenbänke sowie das Ausmalen des Inneren der Kirche standen am Sanierungsplan.
Nachfolgend die Kostenaufstellung der gesamten Renovierung:
Fa. Poschacher, Mauthausen, Kirchenpflaster S 136.952,35
Tischerlei Eitzelmayer, Bad Wimsbach, Kirchenbänke S 143.284,--
Fa. Buchberger Rudolf, St. Georgen, Baumeisterarbeiten S 123.689,86
Fa. Fior, Graz, Warmluftkirchenheizung S 178.318,--
Fa. Grillenberger, Baumgartenberg, Pfarrhofheizung S 103.447,40
Heizöl EL 15.000 Liter S 11.607,80
Gesamtsumme der Kirchenrenovierung S 697.295,41
Die Bedeckung erfolgte durch folgende Einnahmen:
Reserven der Pfarre und Spenden der Pfarrbevölkerung
(Pfarrumlage) S 94.835,07
Erlös aus Holzschlägerung im Pfarrwald S 39.251,70
Beihilfe von der Diözesanfinanzkammer Linz S 60.000,--
Darlehen von der Diözesanfinanzkammer Linz S 100.000,--
Kirchensitzeinlösung von den Pfarrkatholiken S 178.205,--
Gesamtsumme der Einnahmen S 472.291,77
Wie die Differenz von Einnahmen und Ausgaben bedeckt werden konnte, geht aus den Aufzeichnungen nicht hervor. Sicher ist, dass durch viele freiwillige, unentgeltliche Robotleistungen eine Menge an finanzieller Leistung erspart wurde.
Am 11. Dezember 1974 schlug um 21.30 Uhr ein Blitz in den Turm der Kirche ein und verursachte Schäden an der Turmuhr, am Läutwerk und an der Steuerung in der Sakristei.
Am 10. Mai 1982 wurde mit der bisher letzten großen Außenrenovierung der Pfarrkirche begonnen. Der alte Verputz an Kirche und Turm, der schon in sehr schlechtem Zustand war, wurde abgeschlagen und ein neuer aufgetragen. Die Gesamtarbeitsstunden, welche die Männer aus der Pfarre ehrenamtlich leisteten, lagen bei 925. Zusätzlich erforderte die Renovierung 1518 bezahlte Arbeitsstunden. Der schon sehr in Mitleidenschaft gezogene Turmdachstuhl wurde erneuert und der Turm mit Eternit gedeckt. Die Fa. Beck aus Nußdorf bei Salzburg goss um S 29.000,-- ein neues Turmkreuz. Die Gussform kostete zusätzlich S 7412,-. In die Kreuzkugel gab man, auf Pergament geschrieben, eine Gedenkschrift mit Informationen über den derzeitigen Stand der Pfarre. Eine Kopie dieses Dokumentes ist in der Chronik verwahrt. Die Fenster, welche bis 1904 im Altarraum eingebaut worden waren, waren schon stark beschädigt und wurden von der Fa. Knapp in St. Pölten mit Doppelverglasung versehen, in Kassettenform gebracht und restauriert. Johann Fichtinger, Hörzing, restaurierte die Lourdesgrotte, gestaltete den Eingangsbogen dem gotischen Baustil entsprechend um und sicherte die herabzufallen drohende Deckenkonstruktion. An Gesamtkosten für die Außenrenovierung fielen S 1.630.000,-- an. Dazu leistete die Diözesanfinanzkammer einen Beitrag von S 740.000,--. Der übrige Betrag wurde durch manuelle und maschinelle Robot (S 90.000,-) sowie durch Geldspenden der Pfarre in Höhe von S 800.000,-- aufgebracht. Auch die Gemeinde leistete einen Beitrag von S 50.000,-.
Foto: Außenrenovierung der Pfarrkirche 1982 (18/1539)
1983 erfolgte mit Hilfe von freiwilligen Männern wie Johann Fichtinger (Hörzing) und Leopold Klammer der Umbau der Heizung in der Kirche. Dabei verlängerte man den Heizkanal für die ausströmende Warmluft von der Sakristeitür zur Kirchenmitte, um die Heizleistung zu verbessern. Die Arbeit war sehr schwer, weil die Granitplatten vorsichtig entfernt werden mussten, um sie nicht zu beschädigen, und die darunter befindlichen Fundamentsteine sehr hart waren. Trotz Kompressor war es ein hartes Stück Arbeit. Dankbar war der Pfarrer für die viele unentgeltliche Hilfe der beiden Männer.
Die nächste Innenrenovierung der Pfarrkirche erfolgte ab 6. August 1984 mit dem Ausmalen der Innenflächen. Die Tischler Gerhard Futterknecht und Herbert Heindl, damals beide bei der Fa. ANREI in Pabneukirchen beschäftigt, stellten mit Zustimmung des Firmenchefs dort in der Werkstätte der Firma einen neuen, dem Stil der Kirche angepassten Volksaltar her. Die endgültige Form und Gestaltung erhielt er von Restaurator Lackner aus Niederwaldkirchen.
An der Südwand der Kirche oberhalb des Missionskreuzes wurde die uralte Sonnenuhr restauriert und von Restaurator Klaus Sehorz, der in Dimbach, Großerlau 38 wohnte, eine Ansicht der Kirche aus 1700 aufgemalt sowie ein Bild der Gottesmutter Maria mit Kind eingefügt.
Foto: Sonnenuhr auf der Südseite der Kirche (18/1533)
1985 beauftragte man den Restaurator Fuchs aus Amstetten mit der Restaurierung der Altäre und Statuen. Da trotz mehrerer Urgenzen längere Zeit nichts geschah, erhielt die Familie Lackner aus Niederwaldkirchen den Auftrag, die Kanzel und die anderen Statuen zu restaurieren und zu vergolden. Die Arbeiten wurden 1987 abgeschlossen.
Foto: Innenrenovierung der Pfarrkirche 1985. (18/1541)
1987 restaurierte auf Initiative von Pfarrer Wladislaw Wegrzyn der polnische Univ. Prof. Tadeus Stopka aus Krakau den gesamten Kreuzweg, das Hochaltarbild „Aufnahme Marias“, die Figur des Hl. Sebastian und die anderen Bilder an den Seitenaltären während mehrerer Monate seines Aufenthaltes in Dimbach sehr gut - übrigens zu einem Bruchteil der Kosten anderer Restauratoren. Die Gesamtausgaben für die Innenrestaurierung betrugen S 892.909,-. Der Betrag, den die Pfarrbevölkerung dafür spendete, belief sich auf S 583.762,-. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Bänke auf der Chorempore (95 Sitzplätze) und dem Böndl (85 Plätze) um insgesamt S 78.000,- erneuert, ein neuer Ambo geschaffen und am Hochaltar die Alarmanlage für die wertvollen Statuen eingebaut. Auch die Elektroinstallation mit Schalt- und Zählerkasten in der Sakristei wurde neu geschaffen. Dabei installierte man auch die Kristallluster, die zum größten Teil aus Polen, der Heimat von Pfarrer Wegrzyn, stammten.
1990 lieferte die Firma Veritas aus Linz um rund S 120.000,- eine neue Lautsprecheranlage für die Kirche und positionierte die Lautsprecher optimaler als bisher.
Im März 1992 installierte man eine neue elektronische Uhr und ein automatisches Läutwerk im Turm. Die Kosten dafür betrugen S 80.412,-.
1998 erfolgte südlich des Kirchturms auf einem Granitsteinsockel die Aufstellung der auf Initiative des Pfarrprovisors Krzysztof Jakubiak aus Polen bezogenen Fatimastatue aus Steinguß und am 14. August deren Einweihung durch Bischof Dr. Maximilian Aichern. Eine Gruppe von Kunstschmieden setzte über Vermittlung von Josef Brandl aus Dimbach das schöne Schmiedeeisengeländer auf die Umfassungsmauer auf, welche Johann Hinterleitner und Johann Fichtinger aus schönen Granitsteinen errichtet hatten. Auch den Sockel der Statue gestaltete man aus Granitsteinen.
Foto: Fatimastatue und Friedensrose auf der Südseite der Kirche (18/1542)
Im Frühjahr 2002 wurde mit Zustimmung der Diözesanfinanzkammer Linz ein Buderus Heizkessel von der Fa. Fichtinger in Nöchling angeschafft. Er brachte eine Heizölersparnis von rund 2.000 bis 2.500 Liter pro Heizperiode. Die gesamten Kosten beliefen sich auf rund € 8.700,-, wozu die Diözesanfinanzkammer einen Beitrag von € 1.456,43 leistete.
2007 schloss man die Kirche, das Pfarrheim und den Pfarrhof an die Nahwärme Dimbach an und sorgt seither dafür, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt.
Vergl.: Lettner, Dr. Kurt: Dissertation „Untersuchung zu den Marianischen Wallfahrtsstätten im Unteren Mühlviertel“, S. 53
Pfarrchronik S. 39
Pfarrchronik S. 345
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