Friedhof (Franz Leonhartsberger und Karl Hahn)
Bis zum Jahr 1842 war in Dimbach der Friedhof, wie es auch heute noch in vielen Pfarren üblich ist, rund um die Kirche angelegt. Platzmangel zwang die Verantwortlichen, sich um einen neuen Platz zu bemühen.
Im Jahre 1840 kaufte daher die Marktgemeinde Dimbach an der Straße nach St. Georgen/W. ein Stück außerhalb des Marktes einen Acker und umfasste ihn bis 1841 mit einer Mauer. Sie schenkte diesen Acker der Pfarre Dimbach zum Gebrauch als neuen Friedhof.
Das letzte Begräbnis am alten Friedhof war das der Juliane Neulinger, Dimbach 9. Sie verstarb am 9. Mai 1842. Das erste Begräbnis im neuen Friedhof war das des Florian Hochstöger, eines 24 Tage alten Kindes, und fand am 23. Mai 1842 statt.
Das Gräberbuch und der Friedhofsplan, welche 1848 angelegt wurden und bis 1895 galten, waren lt. Landesarchiv bis 1959 vorhanden, sind derzeit aber nicht mehr auffindbar. Auch der Gräberplan und das Gräberbuch, welche bis 1975 galten, sind nicht mehr vorhanden.
Am 1. November 1897 erfolgte die feierliche Einweihung des neuen Friedhofskreuzes.
1935 begann auf Initiative des neuen Pfarrers Ferdinand Mascherbauer die Sanierung des Friedhofes. Man brachte 30 Fuhren Sand ein und erneuerte die Wege. Vom 10. bis 16. Mai 1936 wurde die Friedhofsanierung fortgesetzt. Die wahllos angelegten Gräber brachte man in eine verträgliche Reihe, die noch nicht gerichteten Wege wurden geebnet und mit Sand beschüttet.
Mit Bewilligung der Diözesanfinanzkammer kaufte die Pfarre 1946 für den Friedhof ein neues, großes Friedhofskreuz aus Granit zum Preise von S 739 von der Firma Strasser in Sarmingstein.
Zu Allerheiligen des Jahres 1950 erfolgte die Weihe des vom Wiener Domverlag um S 2.888,- angekauften und am steinernen Friedhofskreuz befestigten Bronze–Korpus.
Vom 25. Juli bis 17. Oktober 1957 wurde die Friedhofsmauer total saniert und repariert, das alte, sogenannte Leichenhaus abgerissen und neu aufgebaut, Wasser und Strom eingeleitet und Teile der Friedhofswege gepflastert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf S 88.990,55. Zur Deckung dieser wurde von allen Haus- und Grundbesitzern eine Pfarrumlage in der Höhe der Gemeindeumlage eingehoben. Da dadurch aber nur ein Betrag von S 60.000 zustande kam, musste noch ein Drittel (S 20.000) nachträglich eingehoben und der Rest durch freiwillige Spenden aufgebracht werden.
1965 erneuerte man die Priestergräber. Die Firma Latzel aus Zell bei Zellhof errichtete um S 8.500,- eine schöne Priestergrabstätte und eine Priestergedenkstätte, bei denen der verstorbenen Pfarrer von Dimbach gedacht wird.
Foto: Priester-Gedenkstätte (18/1864)
Foto: Detail aus der Priester-Gedenkstätte im Friedhof Dimbach (18/1863)
Im Sommer 1975 begann auf Initiative von Pfarrer Reiter eine Umgestaltung im Friedhof. Die Gräberordnung wurde geändert, die Grabreihen reguliert, die Gräber nummeriert, mit Einstecknummern versehen und ein neues Gräberbuch angelegt. Man ließ einen großen Gräberplan zeichnen und in der Kirche aufhängen. Die Priestergräber und das Granitkreuz samt Korpus versetzte man von der Mitte des Friedhofsweges an die Ostseite des Friedhofs. Eine weitere Maßnahme war die Einleitung des Kraftstroms in das Totenhäuschen.
Derzeit umfasst der Friedhof 547 Gräber, zwei Priestergräber und die Priestergedenkstätte. Ca. 30, vorwiegend Einzelgräber, sind noch frei. Für ein Grab ist jeweils für fünf Jahre eine Miete zu entrichten.
Foto: Plan der neuen Gräberordnung (18/1527)
1985 erfolgte eine Ausbesserung der Friedhofsmauer und Weißung mit Kalk. Auch das Totenhaus wurde renoviert und neu gestrichen.
1991 verlegte man die Randsteine im Friedhof auf neue, starke Fundamente.
2008 übernahm die Rot Kreuz Selbsthilfegruppe Dimbach die unentgeltliche Pflege und Betreuung des Friedhofes. Sie entfernte den oft üppigen Grasbewuchs an den Gräbern und Wegen und bestreute die Wege mit schönem Kies. Die provisorische Schlauchleitung zur zweiten Wasserentnahmestelle im oberen Teil des Friedhofs wurde durch eine in die Erde verlegte Kunststoffleitung ersetzt und eine stabilere Entnahmemöglichkeit hergestellt. Für die Gießkannen fertigte man Ständer an und montierte sie.
Foto: Neue Wasser-Entnahmestelle im Friedhof (18/1862)
Die Rot Kreuz Gruppe übernahm auch das regelmäßige Rasenmähen. Seitens der Pfarre wird ihnen dafür ein herzliches „Vergelt‘s Gott“ ausgesprochen. Bezüglich der Kompostdeponie und der Abfall-Entsorgung sind derzeit noch Verhandlungen im Gange, um eine bessere Lösung zu finden. Zuletzt erfolgte auch die Aufstellung eines Grablichtautomaten. In Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde und dem Diözesanarchitekten sind derzeit Planungen für eine bessere Zufahrt und die Schaffung von Parkplätzen im Gange.
Foto: Friedhof 2010 (18/1861)
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