Katholische Jugend(Karl Hahn)
Geschichte
Logo: KJL (91/1453)
Die Katholische Jugend ist die Jugendorganisation der Römisch-katholischen Kirche in Österreich.[1]
Adolph Kolping mit den katholischen Gesellenvereinen und Clemens M. Hofbauer mit den katholischen Jünglingsvereinen entwickelten Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten organisierten Formen kirchlicher Jugendarbeit im deutschen Sprachraum. Daneben waren es vor allem die katholische Pfadfinderbewegung und die Jugendarbeit in der NS-Zeit, die starken Einfluss auf die Entstehung der Katholischen Jugend ausübten.
Am 7. März 1937 gründete man in Dimbach den „Reichsbund für die katholischen Burschen“, der eine Art Gegenorganisation zu den nationalsozialistischen Gruppen bildete. 22 Burschen traten dem Verein bei, zum Obmann wählte man Josef Dirringer in Vorderdimbach 15.[2]
Das Ende der österreichischen Selbstständigkeit im Jahre 1938 bedeutete auch die Auflösung aller kirchlichen und staatlichen Jugendorganisationen.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges beschlossen am 2. Oktober 1946 die österreichischen Bischöfe die ’Richtlinien zur einheitlichen Gestaltung der Kirchlichen Jugendarbeit in Österreich’. Darin wurde unter anderem der Name „Katholische Jugend“ (kurz KJ) festgelegt und somit eine offizielle kirchliche Jugendorganisation geschaffen, die für die seelsorgliche Betreuung aller Jugendlichen zuständig war.
Im April 1948 beschloss man, die Katholische Jugend nach Beruf und Lebensmilieu in ArbeiterInnenjugend (KAJ), Landjugend (KLJ) – 1969 umbenannt in Katholische Jugend Land (KJL) – und Mittelschuljugend (KMJ) – ab 1963 Katholische Studierende Jugend und später Katholische SchülerInnenjugend (KSJ) – zu gliedern.
In Dimbach wurde diese Umbenennung von „Landjugend“ in „Katholische Jugend Land“ unter dem damaligen Jugendführer Karl Müller, Gassen 8, durchgeführt.
Foto: Katholische Mädchen von Dimbach am 29. Juni 1957 im Schlosshof in Waldhausen. (91/2208)
1. Reihe (v.l.n.r.)
Maria Haider (Franzl Mitzi) - verehel. Haider – Siemandl – St.Georgen/W; Friederike Luger (HanslerFrieda)- verehel. Gassner (Mittergassner Michl), Saxen; Herta Nenning (Unter-Höftner), + bereits verstorben; Maria Leonhartsberger (Wegerer Mitzi); Frau Erika, Angestellte im Kaufhaus Riener, gebürtig aus Schenkenfelden, später Hebamme, + bereits verstorben; Maria Pölz (Schübany Mitzi), Tochter aus 1. Ehe von Fr. Schübany (Manfred Bergmayr ist Sohn aus 2. Ehe der Fr. Schübany); Anna Hader (Kaar Annerl), verehel. Eder in Grein, + bereits verstorben; Hermine Offenthaler (Riegelhofer Hermi), verehel. Hader; Maria Gassner, verehel. Aschauer (Gassner-Schneider); Hermine Hader (Kaar Minnerl), verehel. Stocker, Klam.
2. Reihe
Hermine Hader (ledige Tochter von Michla Tinnerl), verehel. Gassner, Steyregg; Maria Neuhauser (Schwarzer Mitzi), verehel. Lumesberger – Unterebersdorfer; Rosa Fichtinger (Kloibmühlner Roserl) – Schwester von Hans; Anna Luger (Hansler Anna), verehel. Käferböck (Sonnleitner Hans), Grein; Berta Neuhauser (Schwarzer Berta), verehel. Freinschlag – Schmied; Theresia Hader (Kaar Resl), verehel. Moser, Bad Kreuzen, Schwiegermutter von Hans Moser; Franziska Leonhartsberger (Wegerer Fanny), verehel. Lasinger; Berta Aschauer (Großsteiner), + bereits verstorben; Anna Holzer, verehel. Günther, Dimbach.
3. Reihe
Gertrude Raffetseder (Trude), verehel. Voss; Maria Leinmüller (Redlberger Mitzi), verehel. Aigner, Waldhausen; Erika Fichtinger (Schwester von Hilde Fenster), verehel. Heinreichsberger, Langenrohr; Leopoldine Nenning (Unter-Höftner Poldi), verehel. Palmetshofer; Hilde Furtlehner (Hössn Hilde); Anna Kastenhofer (Großhaider Annerl), wohnhaft in Purgstall; Maria Aschauer (Großsteiner Mitzi), wohnhaft in Grein; Agnes Lumesberger (Unterebersdorfer), Klosterschwester; Anna Kaiselgruber (Auger Annerl), verehel. Hinterleitner; Anna Gassner (Obergassner Annerl), verehel. Buchberger, Grein; Maria Gassner (Obergassner Mitzi), verehel. Gerlinger, St. Nikola (Mutter von Günther Gerlinger); Theresia Lumesberger (Unter-Ebersdorfer Resi), verehel. Leitner, + verstorben.
4. Reihe
Elfriede Leitner (Bauerngruber Frieda), verheiratet in Pabneukirchen; Anna Furtlehner (Hössn Annerl), verehel. Hackl, Oberhornberg; Elfriede Gassner (Mittergassner Frieda), verehel. Steininger, Klein Wachsmuth; Viktoria Leitner (Muttenthaler Vikl), Klosterschwester; Friederike Kastenhofer (Großleitner Frieda), verehel. Riegler, Groß-Burgstaller; Anna Hackl (Ober-Hornberger Annerl), verehel. Buchinger, Pointler; Maria Hinterleitner (Palmann Mitzi), verehel. Kastenhofer, Großleitner, + bereits verstorben; Anna Schauer (Untergassner Annerl), verehel. Hofer (Sonnleitner Heinrich), Grein; Hilda Pölz (Schübany), verehel. Lumesberger (Unter-Ebersdorfer Franz); Hermine Gassner (Rauh Hermi), verehel. Kleinbruckner; Maria Eletzhofer (Stelzer Mitzi), verwitwet, wohnhaft in Waldhausen.
5. Reihe
Anna Brandstetter (Groß-Reithner Annerl), Klosterschwester, + verstorben; Rosa Leitner (Muttenthaler Roserl), verheiratet in Waldhausen; Maria Grünberger (Gatterer Annerl), verehel. Eletzhofer, Stelzer; Rosina Eletzhofer (Stelzer), verwitwet in Pyburg; Hildegard Fichtinger, verehel. Hilda Fenster; Gertrude Leitner (Bauerngruber Gerti), verehel. Holzmann; Theresia Mayerhofer (Klein-Burgstaller Resi), verehel. Furtlehner, St. Georgen/W.; Marianne Kitzberger – verehel. Primetshofer; Josefa Leinmüller (Redlberger Pepperl), verehel. Offenthaler, Rieglhofer.
Die Zeit bis Mitte der 1960er Jahre wurde zur Blütezeit der Katholischen Jugend. Ihr Ziel war es, zur Erneuerung der Gesellschaft beizutragen und den Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung anzubieten.
Den sich ändernden gesellschaftspolitischen und soziokulturellen Entwicklungen Rechnung tragend, änderten sich auch Inhalte und Methoden der Jugendarbeit. Die Konkurrenz durch die kommerzielle Freizeitindustrie bekam auch die KJL in Dimbach zu spüren, wenn auch mit etwas Verspätung im Vergleich zu den Jugendorganisationen im städtischen Bereich.
Aktivitäten
Heimstunden, Pfarrwochenenden, Aktivistenkreise, Jugend- und Hochzeitsmessen, Maibaum aufstellen, Maiandachten, Sonnwendfeuer, Jugendausflüge, Teilnahme an Bauernmärkten und Erntedankfesten sowie die Abhaltung von Jugendbällen und Silvesterpartys zählten zu den wichtigsten Veranstaltungen der Katholischen Jugend.
Foto: Jugendmesse 1978 (91/1957)
Foto: Hochzeitsmesse Josef Wiesinger und Hildegard Zöchlinger am 9. Februar 1980 (91/1953)
Foto: Heimatabend 1987 (91/1950)
Fotos: Maibaumaufstellen 1987 (91/1955) und (91/1956)
Foto: Faschingsheimstunde 1992 (91/1949)
Foto: Jugendausflug 1993 (91/1954)
Foto: Pfarrwochenende 1995 (91/1959)
Foto: Jugendmesse 1996 (91/1958)
Die Organisation
Neben einem Jugendführer und einer Jugendführerin ist ein Aktivistenkreis tätig, von welchem die Veranstaltungen geplant, organisiert und durchgeführt werden.
Die nächste Ebene ist die Dekanatsjugendleitung und der Dekanatsjugendseelsorger, welche für jeweils ein Dekanat die Verantwortung tragen und die Veranstaltungen auf Dekanatsebene koordinieren (Jugendtreffen, Jugendvesper, Maiandacht, Jugendtag, Dekanatsleitungskreis, Dekanatsarbeitskreis, Kreuzweg, Einkehrtag, Fußwahlfahrten nach Maria Zell und Maria Dreieichen, Pfingsttreffen (Gebiet der Diözese), Dekanatswochenende in Königswiesen).
Mitgliederentwicklung
Am Dreifaltigkeitssonntag des Jahres 1957 hielten die Dekanate Grein und Pabneukirchen den Bekenntnistag der Jugend ab, an dem aus Dimbach noch 60 Burschen und Mädel teil nahmen.
Foto: Katholische Jugend von Dimbach um 1955. (91/2209)
Ein Blick auf die weitere Entwicklung der Mitgliederzahl zeigt, dass in den 1960er und 1970er Jahren oftmals 40 bis 50 Jugendliche bei Heimstunden und anderen Veranstaltungen anzutreffen waren. Diese Zahl verringerte sich kontinuierlich und betrug in den 1980er Jahren noch ca. 30, in den 1990er Jahren dann kaum mehr 20 Jugendliche.
Besonderheiten
Neben den schon erwähnten Aktivitäten war das Wiederaufleben des Volkstanzes in Dimbach eine Maßnahme der KJL. Mit dem Lehrer Karl Fröschl wurden Volkstanzkurse abgehalten, um beim 1. Jugendball nach dem 2. Weltkrieg im Jahre 1957 auftanzen zu können. Beinahe 30 Jahre später wurden von den Jugendlichen beim Aufstellen des Maibaumes 1985 wieder Volkstänze aufgeführt. Auch die Jugendbälle der späteren Zeit boten Gelegenheit, neu einstudierte Volkstänze einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren zu können.
1978 wurde der Jugendball zum letzten Mal von der gesamten Blasmusikkapelle musikalisch gestaltet. Später sorgten dann kleinere Tanzkapellen und Bands für die Tanzmusik.
Liste der Jugendführer
? 1956 Karl Hader, Kleinerlau 1
1956 - 1960 Franz Leonhartsberger, Vorderdimbach 6, er war auch Dekanatsjugendführer
1960 - 1962 Alois Leitner, Gassen 2
1963 Anton Sickinger, Gassen 5
1964 - 1966 Josef Buchberger, Großerlau 21
Zwischen 1967 und 1975 waren folgende Jugendführer aktiv:
Franz Luger, Großerlau 34
Karl Müller, Gassen 8
Erwin Göschl, Großerlau 13
Alois Haider, Kleinerlau 9
Franz Holzer, Großerlau 10
Franz Lenz, Gassen 10
01.01.1976 – 14.06.1978: Franz Lumesberger, Großerlau 52
14.06.1978 – 10.09.1980: Ludwig Käferböck, Großerlau 7
10.09.1980 – 01.01.1985: Rudolf Freinschlag, Dimbachreith 5
01.01.1985 – 20.03.1985: Herbert Eigner, Dimbachreith 3
20.03.1985 – 11.06.1986: Hermann Hahn, Großerlau 9
11.06.1986 – 12.12.1990: Leopold Fenster, Gassen 29
12.12.1990 – 31.12.1999: Martin Aschauer, Gassen 45
Mit Ende des Jahres 1999 kam es zur Auflösung der Kath. Jugend in Dimbach.
Liste der Jugendführerinnen
Maria Holzer, Vorderdimbach 12
um 1951 Margarete Lumesberger, Gassen 15
Christine ??? - Magd bei Unterschlager, Großerlau 15
Viktoria Leitner, Gassen 2
Anna Hader, Vorderdimbach 1
Hermine Leonhartsberger, Vorderdimbach 6
um 1968 Gertrude Furtlehner, Gassen 51
1971 Marianne Lumesberger, Gassen 14
Christine Fichtinger, Großerlau 15
Maria Gattringer, Großerlau 19
Renate Schauer, Gassen 22
22.09.1977 – 23.09.1981: Maria Freinschlag, Dimbachreith 14
23.09.1981 – 13.11.1985: Edeltraud Lumesberger, Gassen 14
13.11.1985 – 11.10.1989: Edeltraud Käferböck, Großerlau 7
11.10.1989 - 07.03.1993: Erika Fenster, Kleinerlau 24
07.03.1993 - 10.09.1994: Eveline Leinmüller, Hornberg 9
Eveline Leinmüller war die letzte Jugendführerin, die nächsten sechs Jahre bis zur Auflösung führte Martin Aschauer alleine (ohne offizielle Jugendführerin) die Kath. Jugend an.
Gründung der Gruppe „Jugend aktiv“ (JAKTIV)
Im Jahre 1999 wurde im Bezirk Perg ein Jugendentwicklungsprogramm erstellt. Jugendgemeinderat Fritz Hofer, Vorderdimbach 14, war gemeinsam mit fünf weiteren Personen für Dimbach beauftragt, die Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen zu erheben. Durch die Gründung der Gruppe „Jugend aktiv“ kurz „JAKTIV“ im Jahre 2001 wurde versucht, ein breiteres Publikum anzusprechen.
Die Anschaffung einer Internet-Surfstation im Jahre 2001 sowie die Adaptierung der ehemaligen Posträumlichkeiten als Jugendraum im Jahre 2003 waren wichtige Schritte, um den Jugendlichen wieder sinnvolle Freizeitaktivitäten anzubieten. Auch Tanzkurse mit bis zu 45 Teilnehmern erweiterten dieses Angebot.
Von 19. Jänner 2008 bis September 2010 führte Reinhard Buchberger, Großerlau 21, die Gruppe JAKTIV an. Waren es früher in der KJL vor allem kirchenbezogene und allgemein gesellschaftliche Veranstaltungen, so werden jetzt verstärkt Aktivitäten angeboten, welche auch nicht so kirchennahe Jugendliche ansprechen wie Grillfeiern, Kegelabende, Pizzaabende usw.
Foto: Teilnehmer an einem Wuzel-Turnier (91/2128)
Foto: Die Teilnahme der Gruppe JAKTIV am Bauernmarkt ist bereits zur Tradition geworden. (91/2127)
Die Mitgliederliste der Gruppe JAKTIV aus dem Jahre 2010 weist 45 Personen auf.
Foto: Seit September 2010 hat die Gruppe JAKTIV einen neuen Vorstand.
1. Reihe v.l.n.r.: Daniela Vogl (Obfrau-Stv.), Sandra Hinterkörner (Obfrau), Reinhard Buchberger (bisheriger Obmann);
2. Reihe: Christine Lumesberger (Schriftführerin);
3. Reihe: Martina Hinterkörner, Elisabeth Aistleithner (Kassenführerin), Claudia Fichtinger (Messegestaltung);
4. Reihe: Roland Nenning (Werbung), Robert Nenning (Mitgliederverwaltung), Ramona Fichtinger (Chronik), Andrea Vogl (Schriftführer-Stv.);
Nicht am Foto: Richard Freinschlag (Kassenführer-Stv.) und Claudia Hader (Messegestaltung) (91/2111)
http://de.wikipedia.org/wiki/Katholische_Jugend_Österreich (22.05.2010)
Vergl.: Pfarrchronik S. 325
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