Beschreibung der Steuergemeinde Dimbach
(Rudolf Freinschlag)
Foto: Auszug aus dem Josephinischen Lagebuch. (44/2312)
Das Josephinische Lagebuch, ein Vorgänger des heutigen Grundbuches, wurde von Kaiser Joseph II (1780-1790) in Auftrag gegeben und zwischen 1785 und 1788 angelegt. Die geographische Gliederung erfolgte erstmals nicht nach Grundherrschaften, sondern nach den neu geschaffenen Steuergemeinden (Katastralgemeinden). Hier finden sich die Grenzverläufe, und es wurden Klima, Bodenqualität und wirtschaftliche Voraussetzungen beschrieben. Die einzelnen Häuser wurden mit Hausnamen und Eigentümer, die Grundstücke mit Flurnamen bezeichnet.
Allgemein kann man im Josephinischen Lagebuch über Dimbach lesen, dass die Bürger und Bauern teils vom Ackerbau, meistens aber vom Holz leben. Den Grundbesitzern bescheinigt man darin, dass sie keinem Trunk ergeben, sondern sehr ruhig und arbeitsam wären. Die Nahrung bestehe meistens „in Haberbrot, Speisen von Erdäpfeln und Magen (Mohn) gekocht.“ In mittelmäßigen Jahren kann nicht genug Getreide geerntet werden, sondern muss teilweise von Unterösterreich (Niederösterreich) von Zwettl hergebracht werden. Die Gemeinde ist sehr gebirgig. Das Klima ist in der ganzen Gemeinde von sehr rauher, kalter Luft bestimmt, auch große Regenschauer, Reif und Schneedruck sind keine Seltenheit. Bei starkem Regenwetter werden die Äcker sehr stark abgetragen.
Das Erdreich ist von mittlerer, meistens aber wegen der großen „Leithen“ von schlechter Qualität. Weil diese Gründe sehr steinig und sandig sind, so bringen sie nur Korn und Hafer hervor. Flachs, Klee, Rüben, Kraut und Erdäpfel werden nur für den eigenen Gebrauch gebaut. Meistens wird in einem Jahr Korn, im nächsten Hafer gebaut, und im dritten Jahr liegen die Äcker brach. Schließlich werden sie 3 Jahre als Wiese oder Hutweide genutzt. Das Hornvieh wird hier am „vorzüglichsten gefüttert und gebrauchet“. Weder die Baumkultur (Obsterzeugung) noch Branntwein- und Mosterzeugung sind hier vorzüglich.
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