Biologische Landwirtschaft in Dimbach (Karl Hintersteiner)
Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre gründete sich in Dimbach die Bio-Bewegung. (Vor der Industrialisierung der Landwirtschaft erfolgte die Bewirtschaftung sowieso nur biologisch). Sehr viele heutige Bio-Bauern machten vorher oft schlechte Erfahrungen mit chemisch synthetischen Düngemitteln wie Pestiziden und Herbiziden (Grundwasserverseuchung, Lebensmittelvergiftungen, Antibiotikarückstände, Abnahme der Bodenfruchtbarkeit usw.) und versuchen nun durch den Verzicht auf diese Mittel gesunde Lebensmittel zu erzeugen. Dies reduziert zwar die Masse des Ertrages, erhöht jedoch die innere Qualität der Produkte.
Durch optimalen Einsatz von Wirtschaftsdüngern, Einhaltung von Fruchtfolge, Technik, Gründüngung usw. wird nachhaltige Landwirtschaft betrieben. Auf artgerechte Tierhaltung wird großer Wert gelegt (Auslauf der Tiere, Weide, Mindeststallfläche usw.).
In einer Handvoll belebter Erde gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde!
Kreislaufwirtschaft bedeutet: Gesunder Boden - gesunde Pflanze - gesundes Tier - gesunder Mensch. Durch Humusaufbau kann die Landwirtschaft einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
In Dimbach gibt es derzeit (2010) 21 Bio-Betriebe. 19 sind beim Verband Bio-Austria. 2 sind Codexbetriebe und gehören keinem Verband an. Ende der 1980er Jahre und Anfang 1990 begannen die ersten Betriebe, organisch-biologisch zu wirtschaften. Dies waren Fritz Hofer (ehemaliger Pächter vom Haselberger) und Steinbauer.
Von den aktiven Betrieben gehören zu den Pionieren in Dimbach die Familien Buchberger (Reichebner), Haider (Zeitlhofer), Gattringer, Sponseiler, Zöchlinger und Hintersteiner (Käferböck). Mittlerweile bewirtschaften diese 21 Betriebe eine Fläche von ca. 286 ha Acker- und Grünland, zum Teil mit Direktvermarktung.
Zu Beginn der Biobewegung bildete Dimbach mit St. Georgen am Walde eine Arbeitsgruppe. Bei regelmäßigen Treffen kam es zum Erfahrungsaustausch. Die Bauernstuben wurden rasch zu klein, und so wurde 1994 die Arbeitsgruppe Dimbach eigenständig. Von 1994 bis 20. Jänner 1999 leitete diese Fritz Hofer (ehem. Pächter vom Haselberger). Seit 20. Jänner 1999 ist Karl Hintersteiner (Käferböck) Leiter der Arbeitsgruppe Dimbach.
Neben dem Erfahrungsaustausch wurden und werden auch zahlreiche Themen behandelt: Gesundheit im Rinderstall, Obstsortenschau, Gesundheit beginnt im Kopf. Auch Aktivitäten wie Ausflüge, Exkursionen und Wanderungen gehören zum Jahresprogramm.
Je mehr Konsumenten regionale und Bio-Lebensmittel kaufen, desto besser können die Landwirte durch Kreislaufwirtschaft nachhaltig und schonend mit der Natur arbeiten und so zu Humusaufbau, Bioversität (Arterhaltung und Vielfalt), gesunden Lebensmitteln, intakter Natur und vielem mehr beitragen.
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