Leitbild der VS Dimbach

  • Unsere Schule ist ein Ort der Begegnung, ein Erfahrungs– und Handlungsraum.
  • Bei uns wird jeder gerne angenommen ungeachtet seiner Herkunft.
  • Wir sind eine Gemeinschaft, an der Schüler, Eltern und Lehrer als Partner mitarbeiten.
  • Unser Ziel ist es, Wissen und Werte zu vermitteln und die Leistungsbereitschaft zu fördern.

Zurzeit wird die Volksschule Dimbach auf Grund der geringen Schülerzahl dreiklassig geführt.

Foto: Logo der Volksschule (62/1107)

Geschichte der Volksschule Dimbach (Eva Hader)

In der alten Schulchronik aus den Jahren 1879 bis 1956 und in der Pfarrchronik steht geschrieben, dass die Schule in Dimbach bereits in Urkunden aus dem fünfzehnten Jahrhundert erwähnt wird.

Bis zum Jahre 1667 gab es kein eigenes Schulgebäude, sondern das Schulhaus, damals Haus Nr. 3, war Wohnhaus und Eigentum der damaligen Schulmeister. Erst in diesem Jahr wurde vom Stift Waldhausen, unter dessen Patronat die Schule stand, ein eigenes Schulgebäude angekauft. In der Schulchronik wird das Haus als „… ein kleines finsteres Gebäude, welches kaum die Hälfte der schulpflichtigen Kinder fasst“[1] beschrieben. Diese Schule stand bereits an der Stelle, wo auch das heutige Schulhaus steht.

Dieses Gebäude entsprach in keiner Weise den Anforderungen der damals geltenden Schulverordnungen und wurde daher im Jahre 1824 abgerissen. An seiner Stelle wurde eine neue Schule errichtet. Dieses Haus enthielt zwei Klassenzimmer und Wohnräume für die Lehrer.

Der Oberlehrer (Schulmeister) hatte eine kleine Wohnung und der Unterlehrer ein Zimmer zu seiner Verfügung. Die Bereitstellung einer Wohnung war notwendig, denn das Einkommen eines Schulmeisters war sehr gering. In der Schulchronik steht geschrieben: „Vor Regelung der Rechtsverhältnisse des Lehrerstandes hatte der Lehrer an der hiesigen Volksschule 300 fl Gehalt und verschiedene Naturalien zu beziehen; außerdem trug zur Vergrößerung seines Einkommens der Organisten – und Mesnerdienst manches bei. Dafür musste aber der Unterlehrer standesgemäße Verpflegung erhalten.“[2]

In den folgenden Jahren wurde das Schulhaus immer wieder erweitert. So wurde im Jahre 1864 ein Zubau für Toiletten ausgeführt. Für Bauvorhaben und alle anderen Belange der Schule war der Ortsschulrat zuständig. Er war für den Ankauf von Lehrmitteln ebenso zuständig, wie für die Festlegung der Ferienzeiten oder die Anstellung des Lehrpersonals, obwohl im letzten Punkt der Bezirksschulrat und der Landesschulrat das letzte Wort hatten und sich der Ortsschulrat nicht immer durchsetzen konnte.

Der Ortsschulrat setzte sich aus Bürgern und Bauern der Gemeinde zusammen, es gab sogar einen Ortsschulinspektor. Die Funktionsperiode dauerte 3 Jahre, dann wurden die Mitglieder neu gewählt.

Foto: Theresia Müller, eine Schwester von Franz Xaver Müller (62/1519)

Im Jahre 1883 wurde der weibliche Handarbeitsunterricht eingeführt. Erste Handarbeitslehrerin war Anna Haselberger, welche allerdings nach einem Jahr aufgrund der Erhöhung der Stundenanzahl bereits wieder kündigte. In der Folge unterrichteten einmal die Frau des Schulleiters, dann die Schwester des nächsten Schulleiters sowie die Tochter des Bürgermeisters, bis schließlich am 7. Februar 1901 Theresia Müller, eine Schwester des Komponisten Franz Xaver Müller in der Volksschule Dimbach den Handarbeitsunterricht erteilte.

1893 gründeten engagierte Personen die sogenannte "Suppenanstalt", deren Zweck es war, jenen Schülern, die zu Mittag nicht nach Hause gehen konnten, eine warme Suppe verabreichen zu können. Von Mitte Dezember bis Mitte März wurde zunächst von den Wirten die Suppe zubereitet und in die Schule gebracht. Diese Vorgehensweise war für die Wirtinnen aber nicht zufriedenstellend. In der Folge wurde die Suppe im Pfarrhof gekocht, in großen eisernen Töpfen von den Kindern in die Schule getragen und vom betreffenden Lehrer oder Katecheten unter den Kindern verteilt.

Um die Jahrhundertwende war das Schulhaus bereits wieder viel zu klein. So mussten bis zu 200 Schüler in zwei Lehrzimmern (Klassen) unterrichtet werden. Deshalb wurden die Schulstufen abwechselnd vormittags oder nachmittags unterrichtet. Der Gemeindeausschuss und der Ortsschulrat beschlossen daher, das Schulhaus um einen Klassenraum zu vergrößern.

Ein Klassenfoto aus dem Jahre 1904 mit Oberlehrer Roman Bissuti (Mitte sitzend) und Pfarrer Johann Bernecker (rechts). (62/1517)

Ein Klassenfoto aus dem Jahre 1910 (62/546)

Klassenfoto um 1920 (62/722)

Dieses Ansinnen wurde jedoch vom o.ö. Landesausschuss und vom Bezirksschulrat abgelehnt. In der Schulchronik steht dazu, „dass zwar gegen die Durchführung des Schulerweiterungsbaues in Dimbach, dessen Kosten vom Landesbauamte mit 29 065 K ermittelt wurden, … in technischer Hinsicht keinem Anstande unterliegt, daß aber die Durchführung dieses Erweiterungsbaues, … nicht notwendig erscheint, da die Schülerzahl … nach den letzten dreijährigen Durchschnitte nur 163 beträgt.“[3]

Ein Klassenfoto aus dem Jahre 1926 (62/561)

Allerdings musste das Gebäude vollständig saniert werden.

Auch der Zweite Weltkrieg ging an der Volksschule nicht spurlos vorüber.

In der Chronik ist vermerkt, dass im Schuljahr 1944/45 nach der allgemeinen Schulsperre ein Notunterricht im Gasthaus Staudinger erteilt wurde. Aber auch dieser wurde häufig unterbrochen, weil der als Klasse benutzte Raum von der Wehrmacht beansprucht wurde. Die Schule war mit Flüchtlingen und Soldaten belegt.

Foto: Schuljahr 1939 (62/219)

Erst im Herbst 1945 konnten die Schulräume wieder für den Unterricht genutzt werden und viele Erstklassler des Vorjahres besuchten die 1. Klasse noch einmal, weil das Schuljahr als Wiederholungsjahr geführt wurde.

Auch die Ausstattung der Schule hatte unter der langen Einquartierung von Flüchtlingen und Militär gelitten. So umfasste der Bestand der Schülerbibliothek nur mehr 16 Bände, was „Bei dem großen Hunger nach Lesestoff in den Zeiten der Schneeverwehungen eine betrübliche Angelegenheit“[4] war.

Im Schuljahr 1946/47 war die Schülerzahl auf 230 gestiegen und sollte in den kommenden fünf Jahren auf 250 steigen, daher setzte sich der damalige Schulleiter Rudolf Dammayr dafür ein, die Schule um eine Klasse zu erweitern, besser noch um zwei.

So wurde in der Ortsschulratssitzung vom 24. Mai 1947 beschlossen: „Es soll ein Anbau an das Schulgebäude gemacht werden, in dem 2 Klassen, 1 Oberlehrerwohnung und 2 Lehrerwohnungen untergebracht sein sollen und 1 Lehrmittelzimmer.“[5] Die Lehrerwohnung im Erdgeschoß würde dann von der Gemeinde als Kanzlei benützt werden.

Leider war solch ein Vorhaben in der Nachkriegszeit nicht einfach umzusetzen. In der Schulchronik heißt es dazu: „Es war für Dimbach eine große Tat. An erster Stelle soll hier der schulfreundliche Bürgermeister Johann Leitner genannt sein, ohne dessen eifrigste Mitarbeit der Schulleiter niemals den Plan Wirklichkeit hätte werden lassen können. Zu Bedenken ist, daß jeder Sack Zement, Ziegel usw. nicht einfach bestellt und gekauft werden konnten, sondern zart ausgedrückt ‚besorgt‘ werden mussten. Das war nicht einfach.“[6]

Daher wurden die Kinder in der Volksschule Dimbach, die ab dem Schuljahr 1947/48 laut Erlass des Bezirksschulrates vierklassig war, vorerst von 4 Lehrkräften in 2 Klassenräumen unterrichtet. Im November 1948 konnte die 3. Klasse bezogen werden und im Frühling 1949 auch die 4. Klasse.

Foto: Das alte Schulgebäude vor der Erweiterung im Jahre 1961 (62/616)

Im Jahr 1961 wurden wiederum bauliche Maßnahmen notwendig. Die Schule wurde nach Osten hin erweitert und für die Lehrer ein eigenes Wohnhaus geplant. Dieser Zubau ermöglichte es, die Gemeindekanzlei zu vergrößern und die Post im Gebäude unterzubringen.

Klassenfoto des Geburtsjahrganges 1954-56 (62/1730)
Beschreibung des Fotos:
VS Dimbach, Schuljahr 1964/65 (3. und 4. Klasse gemeinsam)

1. Reihe vlnr: Margarete Aigner (Löffellehner), Rosina Moser, Rosa Kühböck, Maria Eder (Unterortner), Maria Lenz (Panholzer), Margarete Hofer (Sonnleitner)

2. Reihe: Franz Leimhofer, Johann Steininger (Kl. Wachsmuth), Anna Müller (Wapperer), Anna Redl (Zehetner), Christine Steinbauer (Kramelmühle), Brigitte Schwaighofer (Holzmühle)

3. Reihe: Johann Käferböck, Karl Gruber (Pirner), Gertrude Futterknecht, Anna Futterknecht, Maria Hahn (Leimhofer)

4. Reihe: Johann Penz, Karl Neulinger (Engelbrecht), Christine Palmanshofer (Streitner), Franziska Huber (Kl. Spendling), Maria Hofer (Sonnleitner), Margarete Holzer (Ob. Höftner)

5. Reihe: Anni Leonhartsberger (Wegerer), Maria Schwaighofer (Holzmühle), Rosa Hofer (Lehner), Anna Nenning (Hackl), Rosa Rafetseder (Furtlehner)

6. Reihe: Erich Lehner (Lackerhansl), Karl Moser, Anton Fichtinger (Unterschlager), Alois Schuhbauer (Raab), Stefanie Puchberger (v. Puchberger-Schneider), Hedwig Barth (Lötschenberger)

Letzte Reihe stehend: Johann Haslinger (Grüner), Leopold Mitterlehner (Bachschneider), Othmar Schartmüller, Franz Heiligenbrunner (Windhör), Rudolf Holzer (Ob. Höftner), Karl Redl (Stadler), Josef Temper (Pointler), Wilhelm Lehner (Lackerhansl), Karl Kleinbruckner, Johann Hader, Karl Kloibmüller (Bruckpoidl), Maria Wiesinger (Kronberger).

Am 12. Mai 1968 fand die feierliche Eröffnung und Segnung des neuen Gemeindehauses und der Volksschule statt.

Die ehemalige Amtsleiterin Frau Freinschlag erinnert sich:

„Ein großes Fest für die Bewohner des Marktes Dimbach war die Einweihung des neuerbauten Volksschulgebäudes und Gemeindehauses. Zu dieser Feier waren unter anderem auch Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner und Landeshauptmannstellvertreter Ludwig Bernaschek gekommen. Am Ortseingang wurde die hohe Prominenz vom Bürgermeister und vollzählig erschienenen Gemeinderat unter Beteiligung der Schüler, Jugend, Kriegsopferverband und Kameradschaftsbund, Feuerwehr und Musik empfangen. Es bot sich ein buntes Bild der Schönheit und Farbenpracht. Nach Einzug in das Gotteshaus, wo eine hl. Messe gelesen wurde, nahm die Festfolge vor dem Volksschulgebäude am Schulturnplatz ihren Anfang. Die feierliche Begrüßung erfolgte von den Schülern. Gerhard Leonhartsberger, Renate Schauer und Ernestine Bindreither trugen Gedichte vor und überreichten Blumensträuße an Landeshauptmann Dr. Gleißner, Landeshauptmannstellvertreter Bernaschek und an den Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Perg, Herrn DDr. Seiringer. Musik- und Gesangseinlagen verschönerten die Feier.

Herr Bürgermeister Karl Furtlehner trug die Baugeschichte vor, in der auch die vorläufigen Gesamtbaukosten von S 6.666.000,- für Lehrerwohnhaus, Anbau "Süd", Anbau "Ost" und Baulos IV Umbau- und Amtsgebäudeneubau Erwähnung fanden, wobei die notwendigen Geldmittel durch Bedarfszuweisungen (S 3.200.000,-), Schulbaumittel (S 1.000.000,-), Darlehen (S 1.198.000,-) und Eigenmittel der Gemeinde (S 1.268.000,-) aufgebracht wurden.“

Foto: Flugaufnahme der neuen Schule (62/2244)

Ab Oktober 1972 war in der Schule die Wäschefabrik untergebracht. Dieser für die Region wichtige Betrieb, war für den Schulbetrieb nicht angenehm. So steht in der Schulchronik: „Die Wäschefabrik stört den Schulbetrieb sehr, besonders wenn die lautstarken Paketverladungen stattfinden. Seit der Hitze wegen die Fenster geöffnet sind, wirkt das stundenlange Klopfen, Stampfen und Pochen nervenaufreibend.“[7]

1974 wurde die Wäschefabrik in einem neu errichteten Gebäude untergebracht und der frei gewordene Raum wurde als Turnsaal benutzt. Außerdem kam es in diesem Jahr zur Auflösung der Oberstufe und die Volksschule Dimbach führte ab dem Beginn des Schuljahres 1974 nur mehr vier Schulstufen.

Die dadurch frei gewordenen Klassenräume wurden 1976 als Kindergarten adaptiert.

In den Jahren 2000 bis 2002 wurde das Schulhaus total renoviert und ein Turnsaal angebaut. In dem modernen Gebäude sind jetzt neben Schule, Kindergarten und Gemeindeamt auch die öffentliche Bücherei und der Probenraum des Musikvereins untergebracht.

Schulmeister und Schulleiter an der Volksschule Dimbach

„Die ersten Schulleiter, die von 1600 anfangen bekannt zu werden, trieben als bürgerliche Hausbesitzer mancherlei Gewerbe, waren zu Zeiten Richter und nannten sich immer gleich den anderen Hausbesitzern im Markte auch Bürger.“[8]

1612 Georgius Heygel war der erste namentlich bekannte Schulmeister

1624 David Hauber – Bürger und Schulmeister

1630 Michael Synawail – Schlosser, Bürger und Schulmeister

1635 Maximilian Eisenhut – Bürger und Schulmeister

1639 Vitus Leithner – Bürger, Schulmeister und Marktrichter

1667 Georg Diemerl – Schulmeister

1675 Simon Puchinger – Schulmeister

1682 Johann Georg Edlinger – Schulmeister

1692 Konrad Küraß – Schulmeister

1708 Johann Michael Haselwöger – Schulmeister

1725 Josef Haselwöger –Schulmeister (Sohn des Vorgängers) – welcher hernach gewisser Ursachen wegen vom Schuldienste entfernt wurde.[9]

1730 Josef Hennebichler – Schulmeister

1746 Johann Hennebichler – Schulmeister (des vorgenannten Sohn)

1755 Johann Jakob Ahorner – Schulmeister

1799 Georg Kandler – Schullehrer – diesem wurden seiner Gebrechlichkeit und hohen Alters wegen im Jahre …

1818 Michael Irk und im Jahr …

1820 Josef Kneißl als Schulprovisoren beigegeben.[10]

1827 Jakob Jenne – Schulmeister

1844 Josef Piemann – Schulmeister

1845 Leopold Brenner – Schulmeister

1869 Johann Reiter - Schulmeister

1873 Julius Ossberger – Er war der erste Chronist der alten Schulchronik.

1886 Engelbert Hinterholzer

Foto: Engelbert Hinterholzer (62/1520)

1896 Josef Knopp

Foto: Josef Knopp (62/1420)

1903 Roman Bissuti

Foto: Roman Bissuti (62/1518)

1908 Hans Reichl

Foto: Hans Reichl (62/1435)

September 1945 bis Februar 1946 Christian Mandlmayr – provisorischer Leiter

Februar 1946 bis September 1946 Johann Sandner – provisorischer Leiter

September 1946 bis 1947 Viktor Topitz – provisorischer Leiter

1947 Rudolf Dammayr – Leiter

Foto: Der Lehrkörper der Volksschule Dimbach um 1954; v.l.n.r: Pfarrer Ferdinand Mascherbauer, VD Ernst Kelcher, Maria Winter, Margaretha Fröschl, Karl Fröschl, Hillinger (62/2323)

1949 VD Ernst Kelcher

1959 VD Karl Fröschl

1968 VD Maria Winter

1982 VD Hermann Eisenhuber

Foto: Hermann Eisenhuber (62/2200)

seit 2000 VD OSR Eva Hader

Foto: Der Lehrkörper der Volksschule Dimbach im Jahre 2010: v.l.n.r.: Monika Mayrhofer, Hermine Reithner, VD OSR Eva Hader, Roswitha Rumetshofer, Andrea Haring (62/1692)



Schulchronik S. 4

Ebenda S. 4

Schulchronik S. 154

Schulchronik S. 244

Ebenda S. 247

Ebenda S. 257

Schulchronik aus den Jahren 1956 bis 2000

Schulchronik S. 4

Pfarrchronik S. 74

Schulchronik S. 5