Zeitgeschichte nach dem 2. Weltkrieg (Josef Rafetseder)
In diesem Kapitel werden stichwortartig wichtige Ereignisse der Weltgeschichte, aber auch Vorkommnisse und Gegebenheiten in unserer engeren Heimat skizziert. Stichwortartig deshalb, weil aus dieser Zeit detaillierte Berichte in den verschiedensten Abschnitten des Buches vorkommen.
1945: 13. April -Zusammenschluss von Sozialdemokraten und Sozialisten zur Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ). Erster Vorsitzender war Adolf Schärf. 17. April: Gründung der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) als Nachfolgerin der Christlichsozialen Partei. Erster Parteiobmann war Leopold Kunschak.
27. April: Nach Verhandlungen Karl Renners mit Adolf Schärf, Leopold Kunschak sowie Johann Koplenig wurde die Republik Österreich wieder geschaffen, während es in verschiedenen Orten Österreichs noch Kampfhandlungen und Tote gab. Erster Staatskanzler wurde Karl Renner.
1945: Gründung der Vereinten Nationen – UNO
Fotos: 20 Schilling 1944 (35/1847) und 20 Schilling 1945 (35/1848)
1947: Beitritt Österreichs zur UNO.
1953: 2. Juni - 10 cm Neuschnee; schwere Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen in Dimbach.
1955: 15. Mai - Österreich erhält den Staatsvertrag, nachdem die Verhandlungen von Bundeskanzler Raab, Vizekanzler Schärf sowie Außenminister Figl in Moskau erfolgreich waren. Den Staatsvertrag im Schloss Belvedere unterzeichnete für Österreich Außenminister Figl. Die weiteren Unterzeichner waren die Außenminister Macmillan für England, Dulles für die USA, Pinay für Frankreich und Molotow für die Sowjetunion sowie die jeweiligen Hochkommissare der vier Besatzungsmächte.
Foto: 2-Euro-Münze aus dem Jahre 2005 zum Gedenken an die Unterzeichnung des Staatsvertrages. (35/1852)
Foto: Besatzungszonen in Österreich
Es muss als Wunder betrachtet werden, dass sich vor allem Russland aus dem von ihm besetzten Nordteil Österreichs, besonders aus dem Mühl- und Waldviertel, zurückgezogen hat.
1955: 26. Oktober – Neutralitätsgesetz.
1956: Niederschlagung des Ungarnaufstandes durch Russland.
1956: 28./29.Oktober - starke Schneeverwehungen und Schneedruck – große Waldschäden in Dimbach (ca. 30.000 Festmeter).
Foto: 20 Schilling-Schein 1956 (35/1849)
1957: Gründung der EWG – heute EU.
1957: Beginn des Baues der Verbindungsstraße zwischen Dimbach und Pabneukirchen.
1962 – 1965: Zweites Vatikanisches Konzil durch Papst Johannes XXIII und Papst Paul VI., Dekrete über Priesteramt, Ökumene, Laienapostolat u.a.
1966: Dr. Josef Klaus erreichte für die ÖVP die absolute Mehrheit bei der Nationalratswahl.
Foto: 20 Schilling-Schein 1967 (35/1850)
1968: Sowjeteinmarsch in die ČSSR. Österreich war durch die Nähe zur ČSSR in erhöhter Alarmbereitschaft. Auch in der Bevölkerung von Dimbach kam Angst auf, Kriegserinnerungen wurden schmerzlich wach.
1970: Dr. Bruno Kreisky schaffte die absolute SPÖ-Mehrheit.
1981 bis 1989: Archäologische Grabungen in Mitterkirchen. Es wurden in fünfzig Hügelgräbern siebzig Grabkammern freigelegt. 1991 wurde das Keltenmuseum eröffnet.
1984: 13. Juli - verheerendes Unwetter in Dimbach. Hühnereigroße Hagelkörner zerstörten Hausdächer, Fassaden, Fenster, Autos und viele landwirtschaftliche Kulturen.
Foto: Große Hagelschäden an vielen Häusern in Dimbach. (35/1845)
1985/1986: Zeitalter des Computers auch in Dimbach.
Foto: Kons. Karl Hahn und Karl Reithner betrachten ihre ersten Modelle. Ein „Computer-Urmodell“ besaß Karl Reithner schon 1982. (35/ )
Foto: 20 Schilling-Schein 1986 (35/1851)
1989: Fall des „Eisernen Vorhangs“. Das kommunistische System löste sich ohne Blutvergießen auf. Mehrere Experten sagen, dass zu diesem friedlichen Umbruch der aus Polen stammende Papst Entscheidendes beigetragen habe, indem er großen Volksmassen Hoffnung auf Freiheit gegeben hätte. Eine ganz wesentliche Entscheidung wird wohl der damalige sowjetische Präsident Gorbatschow geleistet haben, weil er nicht wie seine Vorgänger auf volle Härte, sondern doch auf humaneren Umgang gesetzt hatte.
1989: 1. Jänner – Eröffnung einer Arztpraxis in Dimbach durch Frau Dr. Anna Altzinger. Dies war und ist für die medizinische Versorgung unseres Ortes sehr wichtig. Die Arztpraxis wurde mit Dankbarkeit von der Bevölkerung angenommen.
1990: 1. März - Oberösterreich wurde von einem Orkan mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h heimgesucht. Auch in Dimbach deckte der Sturm einige Häuser ab und entwurzelte Bäume.
1994: 12. Juni – Volksabstimmung in Österreich über den EU-Beitritt. Österreichweit stimmten 66,6 % für den Beitritt zur EU.
In Dimbach wurden 657 gültige Stimmen abgegeben (84,28 %), davon waren 352 JA-Stimmen (53,58 %) und 305 NEIN-Stimmen (45,42 %).
1995: EU-Beitritt Österreichs. Die EU umfasste nun 15 Mitgliedsstaaten.
1998 bis 2001: Errichtung des neuen Feuerwehrzeughauses in Dimbach.
Foto: Das neue Feuerwehr-Zeughaus (67/918)
2001: ab April Errichtung des Mehrzweckgebäudes in Dimbach.
Foto: Mehrzweckgebäude (35/1880)
2002: Einführung des Euro. Der Schilling wurde mit einem Umrechnungskurs von 13,7603 durch den Euro abgelöst.
2002: Am 30. April war die ganze Marktgemeinde Dimbach nach Linz in die Landeshauptstadt eingeladen. Dimbach spendete in diesem Jahr den Maibaum für Linz. In einem großen Festzug wurde der geschmückte Baum vom Schillerpark mit dem Oldtimer-Primus-Traktor der Familie Holzmann (Hornberg 1) aus dem Jahre 1940 über die Landstraße zum Hauptplatz gebracht und dort von der Feuerwehr Dimbach aufgestellt. Die Musikkapelle und der Kirchenchor konzertierten von Mittag an im Schillerpark und auf dem Hauptplatz. Es war eine großartige Feier, bei der sich der Ort exzellent präsentieren konnte: Musik, Volkstänze, Wollspinnen, Goldhaubenfrauen in ihrer Tracht. Alle Vereine und Organisationen leisteten ihren Beitrag zum Gelingen dieses denkwürdigen Ereignisses.
Foto: Gruß an die Landeshauptstadt (35/822)
Fotos: Maibaum-Aufstellen in Linz (35/818), (35/820)
Fotos: Grußreden von Bürgermeister Dobusch aus Linz (links) und Bürgermeister Wiesinger aus Dimbach. (35/819) und (35/821)
2004: EU-Erweiterung auf 25 Mitgliedsstaaten.
2005: 2. April – Todestag von Papst Johannes Paul II; 19. April – Papst Benedikt XVI. wurde zum 266. Papst gewählt.
2007: EU-Erweiterung auf 27 Mitgliedsstaaten. Obwohl die EU nun 27 Mitgliedsstaaten hat, kann meiner Meinung nach von einer wirklich europäischen Union keine Rede sein. Zu verschiedenartig sind die Nationalitäten und Kulturen.
2007: 18. Jänner – der Orkan Kyrill wütete in unserem Land. Die Schadholzmenge betrug allein in Dimbach mehr als 10.000 Festmeter.
Fotos: Große Schadholzmengen durch den Orkan Kyrill. (35/2117), (35/2118) und (35/2140)
Foto: Die Aufarbeitung der entwurzelten bzw. geknickten Bäume ist oftmals eine sehr gefährliche Angelegenheit. (35/2139)
2008: Februar/März – durch die Orkane Paula und Emma entstanden in Dimbach Schäden in der Größenordnung von etwa 4.000 Festmeter.
2008: Größte Finanzkrise seit1929 - ausgelöst durch skrupellose Spekulationen und zum größten Teil von Amerika ausgehend. Schuldlos war aber auch Europa nicht. Besonders Leidtragende aus dieser Finanzmisere waren sozial Schwächere und vor allem die Schwellen- und Entwicklungsländer.
Gerhard Buchinger aus unserer Gemeinde verlor bei dieser Wirtschaftskrise – wie viele andere Personen auch – sehr viel Geld, das er für seinen geplanten Installateurbetrieb dringend gebraucht hätte.
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