Opfersteine – Schalensteine
Josef Rafetseder
„Ganz Dimbach ist kultischer Boden, die alte Kirche hat ihre Legende und zog früher mehr Menschen an als Maria Taferl. Jedes Haus hatte das Schankrecht, was auf eine Überfülle an Wallfahrern hinweist, die immer auch das ‚Heilwasser‘ benützten.“ So schreiben die Autoren Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka in ihrem Buch „Kultplätze in Oberösterreich“ über Dimbach.
In Dorfstetten gibt es einen der wichtigsten Kalendersteine der Kelten, weshalb viele Forscher in diesem ruhigen Teil unseres Landes ein Zentrum ihres Kultes vermuten. Auch viele Felsgruppen mit Schalensteinen, oftmals auch als „Einsiedlersteine“ bezeichnet, weisen darauf hin. Der Heimatforscher Milfait bemerkte: „Wo es Schalensteine gibt, findet man immer auch Höhlen oder höhlenartige Räume, geformt aus Steinen, die einzelnen Menschen Unterschlupf bieten.“
Der Stein beim Großspendling gilt mit großer Wahrscheinlichkeit als Opferstein. Zwei Steineintiefungen von 30 cm mal 40 cm mal 30 cm deuten auf Opferhandlungen der Druiden, also der „Keltischen Priester“ hin. Ob und in welcher Form hier Tier- oder Menschenopfer dargebracht wurden, weiß niemand. Allerdings hat es derartige Opfer bei den Kelten gegeben. Dabei wurden fehlerlose Tiere bzw. auch junge Menschen hingegeben, um die Götter milde zu stimmen oder die Dankbarkeit ihnen gegenüber auszudrücken.
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Der in einer Ortsbeschreibung aus dem Jahre 1904 erwähnte Opferstein in der Nähe der Schreinmühle (Gemeinde St. Georgen/W., Pfarre Dimbach) ist nicht eindeutig auszumachen. Es scheinen aber auf einem Stein Hinweise auf „Opferstein-Merkmale“ gegeben zu sein. Jedoch wurde auf diesem Stein vor etwa eineinhalb Jahrzehnten aus Dankbarkeit über eine Lebensrettung nach schwerer Verbrennung bei einer Grillveranstaltung eine Christuskapelle erbaut und somit der Stein zu einem guten Teil verdeckt.
Am Fuße des Hanges befinden sich mehrere Steine, die aber aufgrund des starken Bewuchses mit Moos, Wurzeln und verschiedenen anderen Gewächsen nicht als Kultplätze erkennbar sind.
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So genannter „Einsiedlerstein“ auf den Gründen der Familie Leimhofer (Hofstetter):
Dieser Stein hat eine Eintiefung von ca. 70 cm x 40 cm x 15 cm. Ob es darauf Opferhandlungen gegeben hat oder ob er der Pechölerzeugung diente (Pechöl wurde gerne als Heilmittel verwendet), ist nicht bekannt. Herr Kastenhofer (Großhaider) erzählte, dass Vorfahren von ihm auf diesem Stein Getreide zerrieben hätten. Auch ein weiterer, in unmittelbarer Nähe sich befindlicher Stein weist ähnliche Merkmale auf.
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Foto: Dieser Stein beim Unterdiemer weist durch seine Oberflächenformation auf Spuren menschlicher Handlungen hin. Um welche es sich handelt, ist nicht bekannt.
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