Wallfahren zum Aigner Kreuz
(Franz Leonhartsberger, Karl Hahn)
In Bad Kreuzen befindet sich unterhalb der alten Burg die Ortschaft Neu-Aigen. Dort steht eine Wallfahrerkapelle. In meiner Jugendzeit ging alljährlich am Tag des Hl. Florian (4. Mai) eine Fußwallfahrt von Dimbach zu dieser Kapelle mit der Intention, Feuersnot zu verhindern.
Ich ging auch manchmal mit. Wir gingen zeitig in der Früh von Dimbach weg, voraus die Wallfahrerfahne, von einem Fahnenträger getragen, dann die etwa dreißig Wallfahrer. Der Weg führte durch den Riegel hinunter zur Gassner Kapelle, von dort Richtung Zehetner, am Kuntner vorbei durch einen Wiesenweg über den Gießenbach aufs Unterbrunner, Oberbrunner und Hochschau zu. Anschließend über Bad Kreuzner Gebiet Richtung Aigner Kreuz. Am späten Vormittag trafen wir in Aigen ein. Nach einer Andacht wurde von den meisten Wallfahrern im Gasthaus etwas gegessen. Während der Wallfahrt wurde viel gebetet. Wenn es aber bergauf ging, war alles still, denn man brauchte die Luft zum Schnaufen. Wir Jüngeren plauderten während der Gebetspausen viel über alles Mögliche. Nach der Rast in Aigen ging es wieder zu Fuß heimwärts. Mancher jammerte schon über wehe Füße. Ich muss mich gut gehalten haben, denn ich kann mich, abgesehen von der Müdigkeit, auf keine sonstigen Beschwerden erinnern. Als es vom Unterbrunner herunter zum Bach ging, schwärmten die Älteren schon von der traditionellen Einkehr beim Abrandtner. Dort gab es Most und Schnaps zum Aufpulvern. Anschließend ging es wieder heim zur Kirche.
Diese Wallfahrt kam leider ab, und nur wenige können sich noch daran erinnern. Eine der traditionellen Fußwallfahrten der Dimbacher ist noch aufrecht und zwar die am ersten Samstag im Oktober nach Maria Taferl. In den letzten Jahren nahmen von Dimbach oft an die 40 bis 50 Leute daran teil.
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