Organisten und Chorleiter(Edeltraud Freinschlag)
Als Wallfahrtsort hatte die Pfarre Dimbach auch die Aufgabe, für eine entsprechende musikalische Begleitung der Gottesdienste zu sorgen. Diese lag in früheren Jahrhunderten meist in den Händen des Schullehrers, der häufig zugleich auch Mesner und Organist war. Die Pfarrchronik berichtet darüber: „In früheren Zeiten war die Schule Angelegenheit der Kirche. Seit dem Bestande der Volksschule besorgte daher der „Schulmeister“, wie man damals den Oberlehrer nannte, ohne aber dem Worte einen schlechten Beigeschmack zu unterschieben, den Kirchendienst eines Organisten und Mesners.“[1]
Oft war dies auch Voraussetzung um eine Oberlehrer-Stelle in der Pfarre zu bekommen. Für die Lehrer war es damals auch eine finanzielle Notwendigkeit als Mesner und Organist tätig zu sein.
„Mit der Einführung der Neuschule im Jahre 1870 wurde die Schule von der Kirche getrennt und insbesondere der Mesnerdienst mit dem Lehrerstande nicht mehr vereinbar gefunden. Die betreffenden Schulleiter kündigten daher den Mesnerdienst und an ihre Stelle kamen provisorische Mesner. Der damalige Bischof und ehrwürdige Diener Gottes, Franz Josef Rudigier, dachte nämlich, dass sich die hochgehenden Wogen des Liberalismus wieder legen und die Lehrer selbst zum Kirchendienste zurückkehren werden und ihnen durch eine provisorische Besetzung in der Zwischenzeit der Weg zur Rückkehr offen bleibe. Aber die Lehrer kamen nicht mehr; als daher der Bischof Franz Maria Doppelbauer sah, dass das Zuwarten vergeblich sei, wurden alle provisorischen Mesner definitiv angestellt. Nach diesem allgemeinen Schema war auch der Vorgang in Dimbach. Der damalige Oberlehrer Leopold Brenner kündigte am 31. März 1870 den Mesnerdienst.“[2]
Ob Leopold Brenner auch als Organist tätig war, geht aus der Pfarrchronik nicht eindeutig hervor.
Im Folgenden sind alle Organisten und Chorleiter der Pfarre Dimbach, die aus der Pfarrchronik hervorgehen, chronologisch aufgelistet:
1793 wird Georg Kandler in der Chronik als guter Organist erwähnt. „1820 wurden ihm wegen seiner Gebrechlichkeit und hohem Alter Schulprovisoren beigegeben. Zu diesem Zeitpunkt spielte er aber noch an Sonn- und Feiertagen die Orgel.“[3]
1888 – 28. April 1896: Engelbert Hinterholzer, Regens-Chori.[4]
April 1896 – Juli 1896: Heinrich Pöschl, Provisor, Organist (bisher Unterlehrer in Waldhausen).[5]
Juli 1896 - September 1903: Schulmeister Josef Knopp, Organist, (bisher Unterlehrer in St. Thomas/Bl.)[6]
1. März 1904 – 1908: Roman Bissuti (Oberlehrer), Organist.[7]
23. August 1908 – 30. November 1908: Herr König aus Waldhausen, Organist.
Ab 1. Dezember 1908 – 1917 „übernahm Hans Reichl oder vielmehr Frau Katharina Reichl den Organistendienst, da Herr Oberlehrer des Orgelspielens unkundig war“.[8]
1917 (Karwoche) – 1926: Josef Weilbuchner, Organist.[9]
1926 – 1927: Johann Reichl, Oberlehrer, Organist.
Gründonnerstag 1927 - Allerheiligen 1929: Erich Stögbauer aus Münzbach, Organist. „Er war bei Antritt seines Dienstes noch nicht 21 Jahre alt. Sein Grundsatz war: Lieber fasten als arbeiten. Um Allerheiligen des Jahres 1929 wurde er so trübsinnig, dass er aus dem Dienste entlassen und in seine Heimat gebracht werden musste.“[10]
November 1929 – 1930: Johann Reichl, Oberlehrer, Organist.
Jänner 1930 – Mai 1942: Karl Leonhartsberger (vom Wegerer in Dimbach).
Mai 1942 – September 1946: Thea Mascherbauer, Verwandte und Haushälterin von Pf. Mascherbauer, Organistin.[11]
Foto: September 1946 – März 1975: Karl Leonhartsberger, Organist. (92/181)
September 1949 – Juli 1959: Ernst Kelcher aus Grein, Volksschuldirektor, Dirigent des Kirchenchores und Gründer eines Kinderchores.
Foto: Nachstehendes Foto zeigt Ernst Kelcher mit seinem Kinderchor beim Landesjugendsingen in Wels im Jahr 1950, nachdem er in Grein den 2. Preis im Bezirksjugendsingen erhalten hatte.[12] (92/183)
Damalige Sängerinnen berichten, dass einige Trachten der Mädchen von Frau Kelcher geschneidert wurden.
1975 – 31. Dezember 2000: Hermann Eisenhuber, Volksschuldirektor, Organist, und bis Jänner 1999 Kirchenchorleiter.
1976 – 1977: Franz Hochgatterer (Abrandtner) und Hermann Eisenhuber teilen sich an Sonntagen den Organistendienst.
1977 – 31. Dezember 2009: Kons. Karl Hahn, Hauptschullehrer, Dimbach 73, ist mit ein paar Unterbrechungen Dirigent und Chorleiter.
Jänner 2001 – Herbst 2003: Claudia Reithner, Studentin, Vorderdimbach 1, Organistin.
Ab Herbst 2003: Sonja Leimhofer, Studentin, Großerlau 57, Organistin.
Pfarrchronik S. 63
Pfarrchronik S. 63
Pfarrchronik S. 74
Pf. Bernecker, Pfarrchronik S. 256
Pf. Bernecker, Pfarrchronik S. 256
Pf. Bernecker, Pfarrchronik S. 256
Pf. Schreiberhuber, Pfarrchronik S. 287
Pf. Schreiberhuber, Pfarrchronik S. 287
Pf. Geistberger, Pfarrchronik S. 302
Pf. Geistberger, Pfarrchronik S. 304
Pf. Mascherbauer, Pfarrchronik S. 335
Pf. Mascherbauer, Pfarrchronik S. 367
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