Wäsche waschen als Schwerarbeit
(Margarete Kelcher, Maria Fichtinger)
Die Wäsche wusch ich prinzipiell nur in der Nacht, wenn die Kinder schliefen, denn da konnte ich wenigstens ungestört dabei bleiben. Zeitig in der Früh fuhr ich dann mit einer Sackrodel und zwei Körben Wäsche zum Dimbachl, dort, wo jetzt das Wohlfühlplatzl ist und der Dimbach noch immer als kleines Bächlein rinnt, um die Wäsche zu schwemmen.
Der Dimbach führte damals noch mehr Wasser und man konnte ihn aufstauen. Zuvor musste man aber die vielen Krebse mit einem Besen auskehren, die sich im Flussbett sammelten. Tat man das nicht, hängten sie sich beim Schwemmen an der Wäsche fest. Im aufgestauten Bach schwemmte man seine Wäsche aus. Viele Dimbacherinnen gingen zu diesem Platz.
Im Winter war das Wasser eiskalt. Zu meinen Eltern in Amstetten sagte ich: „I sag euch was, wann i stirb in Dimbach, dann stirb i bei der Schwemm.“
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