Geschichte des Gewerbes (Josef Rafetseder)

Als „Gewerbe“ gilt die berufsmäßige Ausübung einer Tätigkeit, um einen Erwerb zu erzielen. Während heute das industrielle Gewerbe ebenfalls stark vertreten ist, war in früheren Zeiten besonders das handwerkliche Gewerbe von Bedeutung. Das Gewerbe ist daher schon sehr alt.

Die urzeitliche Herstellung von Werkzeug und Waffen kann ohne weiteres als gewerbeähnliches Handwerk erachtet werden. Gegen Ende der Jungsteinzeit (ca. 2000 v. Chr.) gab es neben ausgebildeten Berg- und Hüttenleuten hochqualifizierte Handwerker, die Handel und Wirtschaft beflügelten.

Bei uns in Dimbach wird das Gewerbe wohl schon im 12. und 13. Jahrhundert bestanden haben (vielleicht auch schon früher), denn bereits Anfang 1300 wird die Müllerei erwähnt. Die Mühle als Aufbereitungsanlage des Korns für das tägliche Brot war gewiss ein wichtiges Handwerk. Zuvor mussten die Getreidekörner von Hand mit Steinen zerrieben werden. Noch älter ist das Zimmererhandwerk. Dieses gilt als ältestes Handwerk, denn die Gebäude waren in ehemaligen Zeiten vielfach aus Holz.

Aufgelassene Gewerbe in der Gemeinde(Maria Lehner)

Ein dicht angesiedeltes Handwerk zeugt von einem regen Geschäftsleben im „Alten Dimbach“!

AISTLEITNER KONRAD - Schneider

1957: Beginn der Schneidereiwerkstatt im Hause Großerlau 55 (Heiligenbrunner)
1958: Verlegung der Werkstatt ins eigene Haus in Großerlau 56
1987: Endigung durch Pensionierung

Foto: Haus mit Firmenschild (46/228)

Foto: Herr Aistleitner an der Nähmaschine (46/227)

Foto: Arbeitsplatz von Schneider Konrad Aistleitner (47/2293)

Foto: Bügeleisen aus vergangener Zeit (47/2292)

BÄCKERHAUS – „ÄUSSERER BÄCK“ – Dimbach Nr. 10

1886: Johann und Anna Gebetsberger
1892: Witwe Anna Gebetsberger ehelichte Anton Hofstetter
1895: Anna Hofstetter starb kinderlos
1897: Tod von Anton Hofstetter

Vor seinem Tod wurde die Nachfolge notariell geregelt. Franz Gebetsberger, Sohn von Johann Gebetsberger, wurde Wirt und Bäcker. Seine Ehefrau Franziska stammte aus Windhaag/Perg.

Der Besitzer Franz Gebetsberger hat ‚abgewirtschaftet‘.“ [1]

BÄCKERHAUS – „INNERER BÄCK“ – „GRUBER BÄCK“ - Dimbach 11

1877: Fischl Johann und Maria führten in diesem Haus ein Gasthaus. „Damals war es das bestbesuchte und erste Gasthaus.[2]

1893: Tod von Johann Fischl, die Witwe verkaufte das Gasthaus an Anton und Maria Harrer.
Unter Anton Harrer hörte das Geschäft auf diesem Hause ganz auf. Ihre Zerwürfnisse untereinander, der überall überhand nehmende Schmutz, die grausliche Unreinigkeit stießen alle ordentlichen Gäste ab“. [3]

1894: Tod von Maria Harrer. Witwer Anton Harrer heiratete ihre Schwester Rosina. Seit dieser Zeit war auch auf diesem Hause ein Bäcker namens Paul Fischer als Pächter.
Sein Nachfolger als Pachtbäcker wurde Michael Jungwirth von der Forstmühle (Pf. Pabneukirchen).

1908: Tod von Anton Harrer
1909: Dessen Witwe Rosina Harrer heiratete Franz Hinterleitner aus Riedersdorf.
1912: Johann und Katharina Krenn kauften das Haus.
1921: Alois und Maria Schaderbäck kauften das Haus.
1922: Ignaz Gruber aus Nöchling mietete sich in dieses Haus ein und führte eine Bäckerei.

1925: Kauf des Hauses durch die Firma Johann Weinzinger aus Liebenau. Sie betrieben einen Holzhandel. Herr Hattinger leitete die Firma. Es gab mehrere Paar Pferde für den Holztransport. Für die Fuhrleute wurde auch eine eigene Kegelbahn im Gasthaus gebaut.
Als Holzhacker waren nach dem 2. Weltkrieg u.a. Herr Göschl (Böckelreithner) und Herr Josef Wiesinger beschäftigt, als Fuhrmann arbeitete Herr Ernst Wenko in dieser Firma. Das Gasthaus betrieben Jakob und Margarete Mach.

1954: Tod von Ignaz Gruber, seine Frau Anna führte die Bäckerei als Witwenbetrieb weiter.

1959: Sohn Franz Xaver Gruber übernahm die Bäckerei und kaufte 1966 das Haus von der Firma Weinzinger. Sie betrieben neben der Bäckerei auch einen Lebensmittelhandel. Seine Frau Gertrude war Leiterin des Postamtes Dimbach.

1981: Der „Gruber Bäck“ schloss seinen Betrieb.

BILY - SCHUSTER, Dimbach 12

Der Schuster Wenzl Bily kam lt. Auskunft von Frau Marianne Primetshofer als Wanderbursche aus Böhmen nach Dimbach. „Er verehelichte sich 1874 mit Maria Freinschlag vom Schmiedhause in Dimbach 7.“[4]

Zwei Söhne von Wenzl und Maria Bily – Karl und Franz - waren ebenfalls Schuster. Karl betrieb seine Werkstatt im hiesigen Hause Nr. 12, während sein Bruder Franz nach der Verehelichung mit Frau Josefa Heiligenbrunner, sie war Besitzerin des Hauses Nr. 17, dort seine Schusterwerkstatt bis 1939 führte. Beide Bily-Schuster hatten neben der „Schuhmacherei“ auch eine Landwirtschaft zu betreuen.

Die Tochter von Franz und Josef Bily – Franziska Bily – heiratete 1937 Herrn Josef Kitzberger aus Feldkirchen/Donau, unseren langjährigen, allseits bekannten Briefträger.

Von 1951 bis 1958 war in diesem Hause Gottfried Puchberger als selbstständiger Schneider tätig und beschäftigte drei Mitarbeiter, daher auch der Hausname „Schneiderhaus“.

Foto: Karl Bily (47/523)

Foto: Wenzl Bily (47/524)

GATTRINGER ERWIN- GASOKOL Ges.m.b.H. – Dimbach 53

1995: Das Ehepaar Gattringer kaufte das Areal und Gebäude der Firma „Goldress Wäschefabrik“ und errichtete eine Produktionsstätte für Sonnenkollektoren.

1996: Mit der Gründung der GASOKOL GesmbH und nach kurzen Umbauarbeiten begann die Produktion mit 6 Mitarbeitern.

2002: Zubau von Büro, Schulungs- und Lagerräumen. Nun fanden 18 Mitarbeiter aus der umliegenden Region hier ihren Arbeitsplatz. Die rasante Entwicklung der Firma durch die zunehmende Internationalisierung war Anlass für den Ankauf eines angrenzenden Grundstückes, um die Betriebsstätte zu erweitern. Es wurden in der Saisonspitze bis zu 57 Mitarbeiter beschäftigt. Durch die direkte Nähe zur Wohnsiedlung wurde ein weiterer Ausbau seitens des Landes OÖ. nicht genehmigt und der Standort nach Saxen verlegt.

2009: Schließung des Betriebes in Dimbach.

Foto: Betriebsgebäude GASOKOL (47/1751)

HADER – Güterbeförderungsgewerbe – Dimbach 32

1950: Friedrich Hader begann seine Selbstständigkeit - (Konzessionserteilung 29. August 1950).
1968: Errichtung einer Treibstofftankstelle – Zweigniederlassung von Fa. „Martha Erdöl GesmbH“ aus Wien.

Foto: Hader LKW mit Tankstelle (47/352)

Foto: Hader LKW mit Raupe (47/353)

1979: Gottfried Hader übernahm den Betrieb mit 4 LKW, es wurde auch ein „Einzelhandel von KFZ-Bestandteilen und Zubehör“ geführt.
Viele Jahre hindurch war die Firma Hader für den Winterdienst (Schneeräumung) im Gemeindegebiet zuständig.
1980/81: Neubau einer Garage

Foto: Tankstelle und Garage der Fa. Hader (47/1767)

1996: Gottfried Hader stellte den Betrieb der Tankstelle ein.

2000: Das Güterbeförderungsgewerbe wird abgemeldet und von Johann Holzmann übernommen.

HAIDER KONRAD - Handelsgewerbe, Mietwagengewerbe - Dimbach 39

1972: Eröffnung des Betriebes
1989: Ab diesem Jahr führte Frau Hilde Haider den Betrieb bis zu ihrer Pensionierung 1998 weiter.

HAINZL KARL - Tischlerei – Dimbach 34

Vor 1946: Karl Hainzl arbeitete als Tischler bei seinem Ziehvater Josef Schwaiger beim „Wegererhäusl“ in Vorderdimbach 3.

Ab 1946/47 war Karl Hainzl als selbstständiger Bau- und Möbeltischler beim Staudinger in Dimbach 6, anschließend in Dimbach 16 bei Familie Lieb eingemietet.

1947: Ankauf einer Grundparzelle zum Bau der Tischlerwerkstätte und des Wohnhauses am Standort Dimbach 34.

Foto: Portrait von Karl Hainzl (47/ 484)

Foto: Fa. Hainzl (altes Gebäude) (47/482)

1961: Erhalt der Gewerbeberechtigung für Möbelhandel. Mit seinem langjährigen Mitarbeiter Johann Hofer (er war dort von 1954 – 1977 beschäftigt) bildete er 18 – 20 Lehrlinge aus.

1980: Nach Endigung des Betriebes wegen Pensionierung wurde die Tischlerei nicht mehr weitergeführt.

Foto: Fa. Hainzl (neues Gebäude) (47/485)

KITZLER-BÄRNREITER-FUTTERKNECHT, Dimbach 5

Lt. Aufzeichnungen in der Pfarrchronik (Seite 105 – Veränderungen in den einzelnen Familien der Pfarre Dimbach von 1892 bis 1906) „richteten Josef und Rosina Höflinger ein Geschäft im Hause Dimbach 5 auf“.

1889: Tod von Josef Höflinger
1890: Witwe Rosina heiratete Ferdinand Kitzler – aus Arbesbach gebürtig
1906: Tod von Ferdinand Kitzler, die Witwe Rosina Kitzler übernahm Haus und Geschäft.
1922: Gustav Kitzler (Sohn von Ferdinand und Rosina Kitzler) übernahm das Geschäft mit seiner Frau Aloisia, geb. Brandstetter aus St. Oswald (NÖ). Ihrer Ehe entstammte ein Kind mit Namen Angela. [5]

Foto: Kaufhaus Kitzler, Innenansicht 1940 (47/1054)

Foto: Kaufhaus Kitzler, Außenansicht 1940 (47/1050)

1957: Angela Bärnreiter, geb. Kitzler, übernahm das Geschäft (Gewerbeschein für Einzelhandel, Gewerbeschein für Kleinverschleiß gebrannter, geistiger Getränke).

1974: Waltraud Futterknecht übernahm das „Kitzler-Kaufhaus“ mit Gewerbeschein für Handelsgewerbe – beschränkt auf Einzelhandel, Buch-, Kunst- und Musikalienhandel, beschränkt auf den Kleinhandel mit Schulbüchern für Volks- und Hauptschulen, Kalendern, Heiligenbildern in Gebetbuchgröße, Farbdruckbildern ohne besonderen künstlerischen Wert und Kleinverschleiß gebrannter, geistiger Getränke.

Foto: Schriftliche Einladung zum Eröffnungstag (47/1886)

1981: Im Zuge der Bundesstraßenverbreiterung wurde das Gebäude abgerissen.

1983: Verlegung des Gewerbestandortes nach Dimbach 15 (Kaufhaus Riener). Das Geschäft wurde ab nun als „Nah- und Frisch“-Markt geführt.

MENZL-REITER-LUGER – Gast- und Schankgewerbe/Handel mit Nutz-, Schlacht- und Stechvieh - Dimbach 4

1869: Josef und Cäzilia Menzl (Fleischhauer), geb. Gruber – eine Wirtstochter aus Großpertenschlag NÖ, kauften das Haus in Dimbach Nr. 4.
1901: Tod von Josef Menzl, sein Sohn Leopold Menzl übernahm das Haus und Geschäft.
1936: Viktoria Menzl und Maria Menzl
1946: Maria Menzl
1950: Rudolf und Theresia Reiter übernahmen Gast- und Schankgewerbe und Fleischhauerei (Konzessionsdekret vom 23. Februar 1950). Gleichzeitig wurde die Konzession der Frau Maria Menzl (vom 18. Juli 1946) im Gewerberegister gelöscht.

Foto: Gaststube Reiter (47/687)

Foto: Reiter Wirt mit Musiker Mesner (68/675)

1974: Ende des Fleischhauereibetriebes
1975: Maria Luger, Tochter von Rudolf und Theresia Reiter, führte das Gasthaus weiter.
Im Hause des Kirchenwirtes war einige Jahrzehnte hindurch auch die „Arztpraxis“ für die Bevölkerung von Dimbach untergebracht. Der Gemeindearzt von Waldhausen, Herr Dr. Zeilinger und später Herr Dr. Eder, kam einen Nachmittag pro Woche ins Gasthaus, um Patienten zu behandeln. Die dabei verschriebenen Medikamente konnten am darauffolgenden Sonntag nach den Gottesdiensten bei den Wirtsleuten abgeholt werden.

2003: Endigung des Gewerbes.

Foto: Gasthaus Luger (48/1729)

RIENER – NAH UND FRISCH FUTTERKNECHT – Dimbach 15

1892: Anton und Barbara Haider, geb. Dumböck aus Maria Taferl, führten eine „gut gehende Krämerei“. [6]
1893: Tod von Barbara. Anton Haider heiratete ihre Schwester Helene. Sie verkauften jedoch alle Gründe, das Warenlager und schließlich die „leere Bude[7]
1893: an Johann Grill, welcher vorher das Kaufmannsgeschäft im Schloss Waldhausen in Pacht hatte. Dieser war aber kein Geschäftsmann und ging in Konkurs. Das Haus kaufte
1895: Konrad Lucchinetti, Kaufmann in Waldhausen. Er errichtete hier eine Filiale seines Hauptgeschäftes in Waldhausen. Unter diesem Besitzer erfuhr nun das Haus große bauliche Änderungen.
1910: Josef Winter, Kaufmann, geb. in Gutenbrunn NÖ, erwarb das Haus und führte ein gut gehendes Geschäft.
1936: Rudolf und Maria Riener führten das Kaufhaus als Gemischtwarenhandel. Neben dem Geschäft wurde auch eine Tankstelle betrieben.

Foto: Stempel des Kaufhauses Riener (47/1746)

1973: Alfred Apolt führte das Kaufhaus.
1980: Christine Ortler übernahm es.
1983: Das Kaufhaus wurde ab diesem Jahr von Frau Futterknecht Waltraud als „NAH UND FRISCH – MARKT“ geführt. Im Jahre 1998 übernahm ihr Mann Gerhard Futterknecht die Geschäftsführung.

Foto: Geschäftseröffnung Nah und Frisch Futterknecht (47/1887)

Im Rahmen der vorhandenen baulichen Möglichkeiten waren die Betriebsinhaber ständig bemüht, das Geschäft und das Warenangebot den Bedürfnissen der Kunden anzupassen.
2006: Familie Futterknecht beendete ihre Tätigkeit und somit schloss das letzte Lebensmittelgeschäft in Dimbach, das selbständig geführt wurde.

SCHÜBANI FRANZ – Tischlerei - Dimbach 20

1929 bis 1950 arbeitete auf diesem Hause Franz Schübani als selbständiger Tischler.

Foto: Haus Tischlerei Franz Schübani (mit Frau und Tochter) (47/1138)

SCHÜTZ-STAUDINGER-ZISTERER Gasthaus – Dimbach 6

1890: Ignaz Schütz, geb. in Windhaag/Perg, kaufte das Gasthaus am hiesigen Standort – „Baderwirtshaus“ genannt.
1902: Franz Staudinger, geb. in Aschach/Steyr, kaufte das Gasthaus von Ignaz Schütz. Dieser arbeitete vorher eine Zeit lang in der Werndl-Fabrik in Steyr und lernte dort die Bedienstete Maria Steinbauer aus St. Georgen am Walde kennen, welche er dann im August 1900 heiratete.
1913: Tod von Maria Staudinger. Franz Staudinger heiratete 1919 seine Kellnerin Antonia Kamleitner.
1930: Antonia Staudinger, verwitwet seit Juli 1929, übernahm das Gasthaus.
1961: Maria Zisterer (entfernte Verwandte) übernahm das Gasthaus
1979: Ende des Gastbetriebes.

Foto: Gasthaus Staudinger-Zisterer (46/568)

WÄSCHEFABRIK GesmbH – Dimbach 53

1972: Ende dieses Jahres nahm in Dimbach eine neue Firma ihren Betrieb auf, eine „Fabrikmäßige Erzeugung von Herrenwäsche und Damenblusen“. Den Anstoß zur Gründung dieser Firma gerade in Dimbach gab Konrad Haider durch eine Wortmeldung in der Fernsehsendung „In eigener Sache“, wodurch der Geschäftsführer des deutschen Adolf Ahler-Konzerns, Herr Kurt Newes, auf einen möglichen Standort Dimbach aufmerksam wurde. Leer stehende Räume der Volksschule wurden als Produktionsstandort zur Verfügung gestellt. Turnsaal und Klassenzimmer wurden entsprechend adaptiert und die ersten Maschinen angeliefert. Im Jänner 1973 konnte fristgemäß der Betrieb mit dem entsprechenden Personal aufgenommen werden.

Lt. Gemeinderatssitzungsprotokoll vom 29. April 1973 wurde der Grundverkauf an die Adolf Ahler AG, Glattbrugg und an die Dimbacher Wäschefabrik genehmigt (Kaufverträge vom 25. Jänner 1973). So konnte in weiterer Folge ein neues Fabrikgebäude am Standort Dimbach Nr. 53 errichtet werden. In der neuen Halle wurden pro Arbeitstag bis zu 3000 Hemden erzeugt.

1986: Lt. Handelsregister Linz - neue Firmenbezeichnung: „GOLDRESS DIMBACHER WÄSCHEFABRIK GesmbH“

In der Zeit des Bestehens der „Schneiderei“, wie die Firma allgemein genannt wurde, waren bis zu 146 Dienstnehmer beschäftigt. Vor allem Frauenarbeitsplätze wurden hier zur Verfügung gestellt.

1995: Im Zuge der globalen wirtschaftlichen Entwicklung konnte der Betrieb die Produktion mangels Rentabilität nicht mehr aufrecht erhalten und er wurde am 4. Oktober geschlossen. Dies hatte auch negative Begleiterscheinungen für andere Betriebe in Dimbach – Kaufhaus, Gasthäuser, Tankstelle, Post usw.

Die Geschichte von Ivo Enengl – genannt „IVO-SCHNEIDER“
(verfasst von Frau Hilda Fenster)

Ein gewisser Ivo Enengl, geb. 1827, hat sich hier in Kleinerlau 24 ein paar Hektar Grund gekauft und erstmalig darauf mit seiner Frau Theresia ein Haus errichtet.

Ihre Tochter Maria Enengl heiratete den Franz Leimhofer, geb. 1862, von Beruf Schneider. Er zog mit seiner Handnähmaschine in seiner „Krax’n“ (Kiste) auf dem Buckel von Haus zu Haus.

Um keine Verwechslung mit anderen Schneidern zu haben, nannten ihn die Leute „Ivo Schneider“. Er kam weit umher und das alles zu Fuß, um bei Bauern oder Häuslleut verschiedenes Gewand zu schneidern oder auszubessern. Er war überall beliebt und gern gesehen. Nur war es auch oft so, dass er seinen Schneiderlohn in Form von Lebensmitteln bekam, weil manche Leute nicht zahlen konnten oder wollten. Er nahm alles an. Es war zu dieser Zeit nicht leicht, überhaupt Arbeit zu bekommen. Er verstarb 87-jährig im Jahr 1949.

Ihre jüngste Tochter Anna Leimhofer, geb. 1902, bekam das Haus. Sie heiratete den Zimmermann Leopold Fichtinger aus Pisching (NÖ.), geb. 1903.

Und wiederum bekam deren jüngste Tochter Hildegard, geb. 1943, verheiratet mit Franz Fenster, die Liegenschaft. Erst mit dessen Sohn Manfred Fenster, geb. 1968, in fünfter Generation, verheiratet mit Anita Grünberger blieb der Familienname Fenster.

Die beiden tauften ihren ersten Sohn Ivo, so wie einst ihr Vorfahre Ivo Enengl hieß, der das Haus zum Bestehen brachte.

Daten der Jahreszahlen der Gewerbeausübung können lt. Gewerberegister zum Teil von den Besitzdaten lt. Häuserchronik geringfügig abweichen.

 


Pfarrchronik S. 308

Lt. Pfarrchronik: Veränderungen in den einzelnen Fam. 1892-1906, S. 108

ebenda

Vergl.: Pfarrchronik S. 109

Vergl.: Pfarrchronik Dimbach

Pfarrchronik S. 110

Ebenda S. 111

 

Liste der aufgelassenen Gewerbe (Lehner Maria)

Name

Standort

Art des Gewerbes

Anm.

Abmeld.

Wahlmüller Ferdinand

Dimbach 19

Schuhmacher

1883

*

Schöller Johann

Dimbach 11 ?

Bäcker

1886

*

Weixelbaumer

Dimbach 2

Glaser

1886

*

Schrefler Michael

Dimbach 11

Bäcker

1888

*

Fink Karl

Dimbach 22

Schneider

1894

*

Scheucher Michl

Dimbach 11 ?

Binder

1895

*

Staudinger Franz

Dimbach 6

Gasthaus

1902

1929

Paireder Karl - Pairedschneider

Dimbach ?

Schneider

1902

*

Füricht Josef

Dimbach 9

Schneider

1908

*

Winter Josef

Dimbach 15

Kaufhaus

1910

*

Bily Franz

Dimbach 17

Schuhmacher 

1910

1939

Wagner Karl

Dimbach 22

Schuhmacher 

1919

1950

Seyer Friedrich

Kleinerlau 9

Säge, Hammerschmiede

1919

1950

Puchner Josef 

Dimbach 28

Schuhmacher

1920

1962

Gruber Ignaz

Dimbach 11

Bäcker

1922

1959

Kitzler Gustav

Dimbach 5

Gemischtwarenhandel

1922

1957

Leitner Johann

Dimbachreith 22

Handelsagentur Landmaschinen

1922

1958

Rafetseder Karl

Großerlau 39

Wagner

1922

1958

Buchberger Josef

Großerlau 47

Rohproduktenhandel

1923

1962

Freinschlag Josef

Dimbach 7

Hufschmied

1925

1967

Gangl Leopold

Großerlau 11

Rohproduktenhandel

1927

1950

Weinzinger Johann

Dimbach 11

Holzhandel

1927

*

Mach Grete

Dimbach 11

Wirtsgewerbe

1927

*

Schübany Franz

Dimbach 20

Tischler

1929

1950

Staudinger Antonia

Dimbach 6

Gasthaus

1930

1960

Freinschlag Anton

Dimbach 7

Kleidermacher

1931

1950

Freisleben Franz

Kleinerlau 14

Schuhmacher

1931

1950

Freinschlag Rosina

Dimbach 29

Kleidermacherin

1932

1970

Freinschlag Ferdinand

Dimbach18

Wagner

1934

1967

Schachenhofer Alois

Dimbach 16

Viktualienhandlung,
Landesproduktenhandel

1934

1950

Riener Maria

Dimbach 15

Kaufhaus

1936

1973

Hinterdorfer Leopold

Großerlau 23

Müller

1937

1960

Fichtinger Johann

Dimbachreith 4

Müller

1939

1961

Menzl Maria

Dimbach 4

Gasthaus

1946

1950

Hainzl Karl

Dimbach 34

Tischlerei

1946

1980

Fasching Josef

Dimbachreith 15

Dreschmaschinenverleih

1947

1949

Freinschlag Engelbert

Dimbachreith 5

Müller

1949

1968

Lahner Franz

Großerlau 6

Holzhandel

1949

1962

Jung Josef

Kleinerlau 12

Schuhmacher

1949

1955

Neuberger Theresia

Großerlau 11

Dreschmaschinenverleih

1949

1957

Freinschlag Johann

Dimbach 33

Schuhmacher

1949

1974

Reiter Rudolf und Theresia

Dimbach 4

Gasth. Fleischerei, Viehhandel

1950

1974

Hader Friedrich

Dimbach 32

Güterbeförderungsgewerbe

1950

1979

Puchberger Gottfried

Dimbach 12

Kleidermacher

1951

1958

Furtlehner Karl

Gassen 51

Säge, Mauerziegelerzeugung

1952

1960

Haider Florian

Kleinerlau 6

Sägewerk

1952

1960

Luger Franz

Großerlau 34

Dreschmaschinenverleih

1952

1959

Lieb Hermine

Dimbach 16

Einzelhandel

1953

1957

Steinbauer Karl

Hornberg 19

Sägewerk, 

1954

1980

   

Müllergewerbe

1954

1977

Schwaighofer Karl

Großerlau 24

Müller

1955

1961

Hintersteiner Maria

Dimbachreith 15

Müller und Sägewerk

1956

1973

Puchberger Johann

Dimbach 38

Kleidermacher

1957

1966

Aistleitner Konrad

Großerlau 56

Kleidermacher

1957

1987

Bärnreiter Angela

Dimbach 5

Gemischtwarenhandel

1957

1973

Freinschlag Josef

Dimbach 7

Handelsagentur für landw. Geräte

1957

1967

Schmid Ingeborg

Dimbach 16

Gemischtwarenhandel

1957

1965

Schmid Eduard

Dimbach 16

Gasthaus, Viehhandel

1957

1965

Huber Josef

Dimbachreith 22

Handelsagentur

1958

1988

Kleinbruckner Karl

Dimbach 37

Güterbeförderungsgewerbe

1958

1982

Gruber Franz Xaver

Dimbach 11

Einzelhandel und Waren aller Art – Bäckerei

1959

1981

Freinschlag Engelbert

Dimbachreith 5

Sägewerk

1960

1978

Zisterer Maria

Dimbach 6

Gast- und Schankgewerbe

1961

1979

Kleinbruckner Josef

Dimbach 16   

Gasthaus

1966

1990

Holzmann Leopold

Großerlau 18

Baggerungen

1966

1988

Furtlehner Karl

Gassen 51

Sägewerk

1953

1969

Goldress Wäschefabrik GesmbH

Dimbach 2 bzw. 53

Erzeugung von Herrenwäsche und Damenblusen

1972

1995

Haider Konrad

Dimbach 39

Handelsagentur, Mietwagengewerbe

1972

1988

Kubesch Adalbert & CoKG

Dimbach 15

Verkauf von Betriebsstoffen an Kraftfahrer, Tankstelle

1973

*

Apolt Alfred

Dimbach 15

Handelsgewerbe Kaufhaus

1973

1980

Futterknecht Waltraud 

Dimbach 15

Handelsgewerbe Kaufhaus

1974

2006

Luger Maria

Dimbach 4

Gasthaus

1975

2003

Freinschlag Marianne

Dimbachreith 5

Sägewerk

1978

2007

Hader Gottfried

Dimbach 32

Tankstelle

1979

1996

   

Güterbeförderungsgewerbe

1979

2000

Ortler Christine

Dimbach 15

Handelsgewerbe Kaufhaus

1980

1983

Enengl Johann

Gassen 23

Sprengungsunternehmen Erdbewegung

1981

1987

Brandstätter Franz

 

Steinbruch, Sand- und Schotterbringung

1982

1987

Walther GesmbH

 

Steinbruch, Sand- und Schottergewinnung

1987

1993

Furtlehner Franz

Vorderdimbach 20

Lohndrusch

1988

1996

Haider Hilde

Dimbach 39

Mietwagengewerbe

1989

1998

Hofer Friedrich

Vorderdimbach 28

Herstellung von Geschenkartikeln

1989

1992

Sehorz Susanne

Großerlau 38

Gasthof, Reiterhof

1990

1993

Rumetshofer Siegfried (RS-Autoland)

Dimbach 39a

KFZ-Mechaniker

1993

2000

DI Heiligenbrunner Alfred

Vorderdimbach 11

Dienstleistung in der EDV

1993

2003

Neulinger Karl

Großerlau 38

Gasthaus

1993

2001

Steininger Gabriele

Dimbach 39

Handelsgewerbe

1994

1996

Gattringer Erwin Gasokol GesmbH

Dimbach 53

Solartechnik

1995

2009

         

*= nicht eruierbar