Geschichte des Gewerbes (Josef Rafetseder)
Als „Gewerbe“ gilt die berufsmäßige Ausübung einer Tätigkeit, um einen Erwerb zu erzielen. Während heute das industrielle Gewerbe ebenfalls stark vertreten ist, war in früheren Zeiten besonders das handwerkliche Gewerbe von Bedeutung. Das Gewerbe ist daher schon sehr alt.
Die urzeitliche Herstellung von Werkzeug und Waffen kann ohne weiteres als gewerbeähnliches Handwerk erachtet werden. Gegen Ende der Jungsteinzeit (ca. 2000 v. Chr.) gab es neben ausgebildeten Berg- und Hüttenleuten hochqualifizierte Handwerker, die Handel und Wirtschaft beflügelten.
Bei uns in Dimbach wird das Gewerbe wohl schon im 12. und 13. Jahrhundert bestanden haben (vielleicht auch schon früher), denn bereits Anfang 1300 wird die Müllerei erwähnt. Die Mühle als Aufbereitungsanlage des Korns für das tägliche Brot war gewiss ein wichtiges Handwerk. Zuvor mussten die Getreidekörner von Hand mit Steinen zerrieben werden. Noch älter ist das Zimmererhandwerk. Dieses gilt als ältestes Handwerk, denn die Gebäude waren in ehemaligen Zeiten vielfach aus Holz.
Aufgelassene Gewerbe in der Gemeinde(Maria Lehner)
Ein dicht angesiedeltes Handwerk zeugt von einem regen Geschäftsleben im „Alten Dimbach“!
AISTLEITNER KONRAD - Schneider
1957: Beginn der Schneidereiwerkstatt im Hause Großerlau 55 (Heiligenbrunner)
1958: Verlegung der Werkstatt ins eigene Haus in Großerlau 56
1987: Endigung durch Pensionierung
Foto: Haus mit Firmenschild (46/228)
Foto: Herr Aistleitner an der Nähmaschine (46/227)
Foto: Arbeitsplatz von Schneider Konrad Aistleitner (47/2293)
Foto: Bügeleisen aus vergangener Zeit (47/2292)
BÄCKERHAUS – „ÄUSSERER BÄCK“ – Dimbach Nr. 10
1886: Johann und Anna Gebetsberger
1892: Witwe Anna Gebetsberger ehelichte Anton Hofstetter
1895: Anna Hofstetter starb kinderlos
1897: Tod von Anton Hofstetter
Vor seinem Tod wurde die Nachfolge notariell geregelt. Franz Gebetsberger, Sohn von Johann Gebetsberger, wurde Wirt und Bäcker. Seine Ehefrau Franziska stammte aus Windhaag/Perg.
„Der Besitzer Franz Gebetsberger hat ‚abgewirtschaftet‘.“ [1]
BÄCKERHAUS – „INNERER BÄCK“ – „GRUBER BÄCK“ - Dimbach 11
1877: Fischl Johann und Maria führten in diesem Haus ein Gasthaus. „Damals war es das bestbesuchte und erste Gasthaus.“ [2]
1893: Tod von Johann Fischl, die Witwe verkaufte das Gasthaus an Anton und Maria Harrer.
„Unter Anton Harrer hörte das Geschäft auf diesem Hause ganz auf. Ihre Zerwürfnisse untereinander, der überall überhand nehmende Schmutz, die grausliche Unreinigkeit stießen alle ordentlichen Gäste ab“. [3]
1894: Tod von Maria Harrer. Witwer Anton Harrer heiratete ihre Schwester Rosina. Seit dieser Zeit war auch auf diesem Hause ein Bäcker namens Paul Fischer als Pächter.
Sein Nachfolger als Pachtbäcker wurde Michael Jungwirth von der Forstmühle (Pf. Pabneukirchen).
1908: Tod von Anton Harrer
1909: Dessen Witwe Rosina Harrer heiratete Franz Hinterleitner aus Riedersdorf.
1912: Johann und Katharina Krenn kauften das Haus.
1921: Alois und Maria Schaderbäck kauften das Haus.
1922: Ignaz Gruber aus Nöchling mietete sich in dieses Haus ein und führte eine Bäckerei.
1925: Kauf des Hauses durch die Firma Johann Weinzinger aus Liebenau. Sie betrieben einen Holzhandel. Herr Hattinger leitete die Firma. Es gab mehrere Paar Pferde für den Holztransport. Für die Fuhrleute wurde auch eine eigene Kegelbahn im Gasthaus gebaut.
Als Holzhacker waren nach dem 2. Weltkrieg u.a. Herr Göschl (Böckelreithner) und Herr Josef Wiesinger beschäftigt, als Fuhrmann arbeitete Herr Ernst Wenko in dieser Firma. Das Gasthaus betrieben Jakob und Margarete Mach.
1954: Tod von Ignaz Gruber, seine Frau Anna führte die Bäckerei als Witwenbetrieb weiter.
1959: Sohn Franz Xaver Gruber übernahm die Bäckerei und kaufte 1966 das Haus von der Firma Weinzinger. Sie betrieben neben der Bäckerei auch einen Lebensmittelhandel. Seine Frau Gertrude war Leiterin des Postamtes Dimbach.
1981: Der „Gruber Bäck“ schloss seinen Betrieb.
BILY - SCHUSTER, Dimbach 12
Der Schuster Wenzl Bily kam lt. Auskunft von Frau Marianne Primetshofer als Wanderbursche aus Böhmen nach Dimbach. „Er verehelichte sich 1874 mit Maria Freinschlag vom Schmiedhause in Dimbach 7.“[4]
Zwei Söhne von Wenzl und Maria Bily – Karl und Franz - waren ebenfalls Schuster. Karl betrieb seine Werkstatt im hiesigen Hause Nr. 12, während sein Bruder Franz nach der Verehelichung mit Frau Josefa Heiligenbrunner, sie war Besitzerin des Hauses Nr. 17, dort seine Schusterwerkstatt bis 1939 führte. Beide Bily-Schuster hatten neben der „Schuhmacherei“ auch eine Landwirtschaft zu betreuen.
Die Tochter von Franz und Josef Bily – Franziska Bily – heiratete 1937 Herrn Josef Kitzberger aus Feldkirchen/Donau, unseren langjährigen, allseits bekannten Briefträger.
Von 1951 bis 1958 war in diesem Hause Gottfried Puchberger als selbstständiger Schneider tätig und beschäftigte drei Mitarbeiter, daher auch der Hausname „Schneiderhaus“.
Foto: Karl Bily (47/523)
Foto: Wenzl Bily (47/524)
GATTRINGER ERWIN- GASOKOL Ges.m.b.H. – Dimbach 53
1995: Das Ehepaar Gattringer kaufte das Areal und Gebäude der Firma „Goldress Wäschefabrik“ und errichtete eine Produktionsstätte für Sonnenkollektoren.
1996: Mit der Gründung der GASOKOL GesmbH und nach kurzen Umbauarbeiten begann die Produktion mit 6 Mitarbeitern.
2002: Zubau von Büro, Schulungs- und Lagerräumen. Nun fanden 18 Mitarbeiter aus der umliegenden Region hier ihren Arbeitsplatz. Die rasante Entwicklung der Firma durch die zunehmende Internationalisierung war Anlass für den Ankauf eines angrenzenden Grundstückes, um die Betriebsstätte zu erweitern. Es wurden in der Saisonspitze bis zu 57 Mitarbeiter beschäftigt. Durch die direkte Nähe zur Wohnsiedlung wurde ein weiterer Ausbau seitens des Landes OÖ. nicht genehmigt und der Standort nach Saxen verlegt.
2009: Schließung des Betriebes in Dimbach.
Foto: Betriebsgebäude GASOKOL (47/1751)
HADER – Güterbeförderungsgewerbe – Dimbach 32
1950: Friedrich Hader begann seine Selbstständigkeit - (Konzessionserteilung 29. August 1950).
1968: Errichtung einer Treibstofftankstelle – Zweigniederlassung von Fa. „Martha Erdöl GesmbH“ aus Wien.
Foto: Hader LKW mit Tankstelle (47/352)
Foto: Hader LKW mit Raupe (47/353)
1979: Gottfried Hader übernahm den Betrieb mit 4 LKW, es wurde auch ein „Einzelhandel von KFZ-Bestandteilen und Zubehör“ geführt.
Viele Jahre hindurch war die Firma Hader für den Winterdienst (Schneeräumung) im Gemeindegebiet zuständig.
1980/81: Neubau einer Garage
Foto: Tankstelle und Garage der Fa. Hader (47/1767)
1996: Gottfried Hader stellte den Betrieb der Tankstelle ein.
2000: Das Güterbeförderungsgewerbe wird abgemeldet und von Johann Holzmann übernommen.
HAIDER KONRAD - Handelsgewerbe, Mietwagengewerbe - Dimbach 39
1972: Eröffnung des Betriebes
1989: Ab diesem Jahr führte Frau Hilde Haider den Betrieb bis zu ihrer Pensionierung 1998 weiter.
HAINZL KARL - Tischlerei – Dimbach 34
Vor 1946: Karl Hainzl arbeitete als Tischler bei seinem Ziehvater Josef Schwaiger beim „Wegererhäusl“ in Vorderdimbach 3.
Ab 1946/47 war Karl Hainzl als selbstständiger Bau- und Möbeltischler beim Staudinger in Dimbach 6, anschließend in Dimbach 16 bei Familie Lieb eingemietet.
1947: Ankauf einer Grundparzelle zum Bau der Tischlerwerkstätte und des Wohnhauses am Standort Dimbach 34.
Foto: Portrait von Karl Hainzl (47/ 484)
Foto: Fa. Hainzl (altes Gebäude) (47/482)
1961: Erhalt der Gewerbeberechtigung für Möbelhandel. Mit seinem langjährigen Mitarbeiter Johann Hofer (er war dort von 1954 – 1977 beschäftigt) bildete er 18 – 20 Lehrlinge aus.
1980: Nach Endigung des Betriebes wegen Pensionierung wurde die Tischlerei nicht mehr weitergeführt.
Foto: Fa. Hainzl (neues Gebäude) (47/485)
KITZLER-BÄRNREITER-FUTTERKNECHT, Dimbach 5
Lt. Aufzeichnungen in der Pfarrchronik (Seite 105 – Veränderungen in den einzelnen Familien der Pfarre Dimbach von 1892 bis 1906) „richteten Josef und Rosina Höflinger ein Geschäft im Hause Dimbach 5 auf“.
1889: Tod von Josef Höflinger
1890: Witwe Rosina heiratete Ferdinand Kitzler – aus Arbesbach gebürtig
1906: Tod von Ferdinand Kitzler, die Witwe Rosina Kitzler übernahm Haus und Geschäft.
1922: Gustav Kitzler (Sohn von Ferdinand und Rosina Kitzler) übernahm das Geschäft mit seiner Frau Aloisia, geb. Brandstetter aus St. Oswald (NÖ). Ihrer Ehe entstammte ein Kind mit Namen Angela. [5]
Foto: Kaufhaus Kitzler, Innenansicht 1940 (47/1054)
Foto: Kaufhaus Kitzler, Außenansicht 1940 (47/1050)
1957: Angela Bärnreiter, geb. Kitzler, übernahm das Geschäft (Gewerbeschein für Einzelhandel, Gewerbeschein für Kleinverschleiß gebrannter, geistiger Getränke).
1974: Waltraud Futterknecht übernahm das „Kitzler-Kaufhaus“ mit Gewerbeschein für Handelsgewerbe – beschränkt auf Einzelhandel, Buch-, Kunst- und Musikalienhandel, beschränkt auf den Kleinhandel mit Schulbüchern für Volks- und Hauptschulen, Kalendern, Heiligenbildern in Gebetbuchgröße, Farbdruckbildern ohne besonderen künstlerischen Wert und Kleinverschleiß gebrannter, geistiger Getränke.
Foto: Schriftliche Einladung zum Eröffnungstag (47/1886)
1981: Im Zuge der Bundesstraßenverbreiterung wurde das Gebäude abgerissen.
1983: Verlegung des Gewerbestandortes nach Dimbach 15 (Kaufhaus Riener). Das Geschäft wurde ab nun als „Nah- und Frisch“-Markt geführt.
MENZL-REITER-LUGER – Gast- und Schankgewerbe/Handel mit Nutz-, Schlacht- und Stechvieh - Dimbach 4
1869: Josef und Cäzilia Menzl (Fleischhauer), geb. Gruber – eine Wirtstochter aus Großpertenschlag NÖ, kauften das Haus in Dimbach Nr. 4.
1901: Tod von Josef Menzl, sein Sohn Leopold Menzl übernahm das Haus und Geschäft.
1936: Viktoria Menzl und Maria Menzl
1946: Maria Menzl
1950: Rudolf und Theresia Reiter übernahmen Gast- und Schankgewerbe und Fleischhauerei (Konzessionsdekret vom 23. Februar 1950). Gleichzeitig wurde die Konzession der Frau Maria Menzl (vom 18. Juli 1946) im Gewerberegister gelöscht.
Foto: Gaststube Reiter (47/687)
Foto: Reiter Wirt mit Musiker Mesner (68/675)
1974: Ende des Fleischhauereibetriebes
1975: Maria Luger, Tochter von Rudolf und Theresia Reiter, führte das Gasthaus weiter.
Im Hause des Kirchenwirtes war einige Jahrzehnte hindurch auch die „Arztpraxis“ für die Bevölkerung von Dimbach untergebracht. Der Gemeindearzt von Waldhausen, Herr Dr. Zeilinger und später Herr Dr. Eder, kam einen Nachmittag pro Woche ins Gasthaus, um Patienten zu behandeln. Die dabei verschriebenen Medikamente konnten am darauffolgenden Sonntag nach den Gottesdiensten bei den Wirtsleuten abgeholt werden.
2003: Endigung des Gewerbes.
Foto: Gasthaus Luger (48/1729)
RIENER – NAH UND FRISCH FUTTERKNECHT – Dimbach 15
1892: Anton und Barbara Haider, geb. Dumböck aus Maria Taferl, führten eine „gut gehende Krämerei“. [6]
1893: Tod von Barbara. Anton Haider heiratete ihre Schwester Helene. Sie verkauften jedoch alle Gründe, das Warenlager und schließlich die „leere Bude“ [7]
1893: an Johann Grill, welcher vorher das Kaufmannsgeschäft im Schloss Waldhausen in Pacht hatte. Dieser war aber kein Geschäftsmann und ging in Konkurs. Das Haus kaufte
1895: Konrad Lucchinetti, Kaufmann in Waldhausen. Er errichtete hier eine Filiale seines Hauptgeschäftes in Waldhausen. Unter diesem Besitzer erfuhr nun das Haus große bauliche Änderungen.
1910: Josef Winter, Kaufmann, geb. in Gutenbrunn NÖ, erwarb das Haus und führte ein gut gehendes Geschäft.
1936: Rudolf und Maria Riener führten das Kaufhaus als Gemischtwarenhandel. Neben dem Geschäft wurde auch eine Tankstelle betrieben.
Foto: Stempel des Kaufhauses Riener (47/1746)
1973: Alfred Apolt führte das Kaufhaus.
1980: Christine Ortler übernahm es.
1983: Das Kaufhaus wurde ab diesem Jahr von Frau Futterknecht Waltraud als „NAH UND FRISCH – MARKT“ geführt. Im Jahre 1998 übernahm ihr Mann Gerhard Futterknecht die Geschäftsführung.
Foto: Geschäftseröffnung Nah und Frisch Futterknecht (47/1887)
Im Rahmen der vorhandenen baulichen Möglichkeiten waren die Betriebsinhaber ständig bemüht, das Geschäft und das Warenangebot den Bedürfnissen der Kunden anzupassen.
2006: Familie Futterknecht beendete ihre Tätigkeit und somit schloss das letzte Lebensmittelgeschäft in Dimbach, das selbständig geführt wurde.
SCHÜBANI FRANZ – Tischlerei - Dimbach 20
1929 bis 1950 arbeitete auf diesem Hause Franz Schübani als selbständiger Tischler.
Foto: Haus Tischlerei Franz Schübani (mit Frau und Tochter) (47/1138)
SCHÜTZ-STAUDINGER-ZISTERER Gasthaus – Dimbach 6
1890: Ignaz Schütz, geb. in Windhaag/Perg, kaufte das Gasthaus am hiesigen Standort – „Baderwirtshaus“ genannt.
1902: Franz Staudinger, geb. in Aschach/Steyr, kaufte das Gasthaus von Ignaz Schütz. Dieser arbeitete vorher eine Zeit lang in der Werndl-Fabrik in Steyr und lernte dort die Bedienstete Maria Steinbauer aus St. Georgen am Walde kennen, welche er dann im August 1900 heiratete.
1913: Tod von Maria Staudinger. Franz Staudinger heiratete 1919 seine Kellnerin Antonia Kamleitner.
1930: Antonia Staudinger, verwitwet seit Juli 1929, übernahm das Gasthaus.
1961: Maria Zisterer (entfernte Verwandte) übernahm das Gasthaus
1979: Ende des Gastbetriebes.
Foto: Gasthaus Staudinger-Zisterer (46/568)
WÄSCHEFABRIK GesmbH – Dimbach 53
1972: Ende dieses Jahres nahm in Dimbach eine neue Firma ihren Betrieb auf, eine „Fabrikmäßige Erzeugung von Herrenwäsche und Damenblusen“. Den Anstoß zur Gründung dieser Firma gerade in Dimbach gab Konrad Haider durch eine Wortmeldung in der Fernsehsendung „In eigener Sache“, wodurch der Geschäftsführer des deutschen Adolf Ahler-Konzerns, Herr Kurt Newes, auf einen möglichen Standort Dimbach aufmerksam wurde. Leer stehende Räume der Volksschule wurden als Produktionsstandort zur Verfügung gestellt. Turnsaal und Klassenzimmer wurden entsprechend adaptiert und die ersten Maschinen angeliefert. Im Jänner 1973 konnte fristgemäß der Betrieb mit dem entsprechenden Personal aufgenommen werden.
Lt. Gemeinderatssitzungsprotokoll vom 29. April 1973 wurde der Grundverkauf an die Adolf Ahler AG, Glattbrugg und an die Dimbacher Wäschefabrik genehmigt (Kaufverträge vom 25. Jänner 1973). So konnte in weiterer Folge ein neues Fabrikgebäude am Standort Dimbach Nr. 53 errichtet werden. In der neuen Halle wurden pro Arbeitstag bis zu 3000 Hemden erzeugt.
1986: Lt. Handelsregister Linz - neue Firmenbezeichnung: „GOLDRESS DIMBACHER WÄSCHEFABRIK GesmbH“
In der Zeit des Bestehens der „Schneiderei“, wie die Firma allgemein genannt wurde, waren bis zu 146 Dienstnehmer beschäftigt. Vor allem Frauenarbeitsplätze wurden hier zur Verfügung gestellt.
1995: Im Zuge der globalen wirtschaftlichen Entwicklung konnte der Betrieb die Produktion mangels Rentabilität nicht mehr aufrecht erhalten und er wurde am 4. Oktober geschlossen. Dies hatte auch negative Begleiterscheinungen für andere Betriebe in Dimbach – Kaufhaus, Gasthäuser, Tankstelle, Post usw.
Die Geschichte von Ivo Enengl – genannt „IVO-SCHNEIDER“
(verfasst von Frau Hilda Fenster)
Ein gewisser Ivo Enengl, geb. 1827, hat sich hier in Kleinerlau 24 ein paar Hektar Grund gekauft und erstmalig darauf mit seiner Frau Theresia ein Haus errichtet.
Ihre Tochter Maria Enengl heiratete den Franz Leimhofer, geb. 1862, von Beruf Schneider. Er zog mit seiner Handnähmaschine in seiner „Krax’n“ (Kiste) auf dem Buckel von Haus zu Haus.
Um keine Verwechslung mit anderen Schneidern zu haben, nannten ihn die Leute „Ivo Schneider“. Er kam weit umher und das alles zu Fuß, um bei Bauern oder Häuslleut verschiedenes Gewand zu schneidern oder auszubessern. Er war überall beliebt und gern gesehen. Nur war es auch oft so, dass er seinen Schneiderlohn in Form von Lebensmitteln bekam, weil manche Leute nicht zahlen konnten oder wollten. Er nahm alles an. Es war zu dieser Zeit nicht leicht, überhaupt Arbeit zu bekommen. Er verstarb 87-jährig im Jahr 1949.
Ihre jüngste Tochter Anna Leimhofer, geb. 1902, bekam das Haus. Sie heiratete den Zimmermann Leopold Fichtinger aus Pisching (NÖ.), geb. 1903.
Und wiederum bekam deren jüngste Tochter Hildegard, geb. 1943, verheiratet mit Franz Fenster, die Liegenschaft. Erst mit dessen Sohn Manfred Fenster, geb. 1968, in fünfter Generation, verheiratet mit Anita Grünberger blieb der Familienname Fenster.
Die beiden tauften ihren ersten Sohn Ivo, so wie einst ihr Vorfahre Ivo Enengl hieß, der das Haus zum Bestehen brachte.
Daten der Jahreszahlen der Gewerbeausübung können lt. Gewerberegister zum Teil von den Besitzdaten lt. Häuserchronik geringfügig abweichen.
Pfarrchronik S. 308
Lt. Pfarrchronik: Veränderungen in den einzelnen Fam. 1892-1906, S. 108
ebenda
Vergl.: Pfarrchronik S. 109
Vergl.: Pfarrchronik Dimbach
Pfarrchronik S. 110
Ebenda S. 111
Liste der aufgelassenen Gewerbe (Lehner Maria)
Name |
Standort |
Art des Gewerbes |
Anm. |
Abmeld. |
Wahlmüller Ferdinand |
Dimbach 19 |
Schuhmacher |
1883 |
* |
Schöller Johann |
Dimbach 11 ? |
Bäcker |
1886 |
* |
Weixelbaumer |
Dimbach 2 |
Glaser |
1886 |
* |
Schrefler Michael |
Dimbach 11 |
Bäcker |
1888 |
* |
Fink Karl |
Dimbach 22 |
Schneider |
1894 |
* |
Scheucher Michl |
Dimbach 11 ? |
Binder |
1895 |
* |
Staudinger Franz |
Dimbach 6 |
Gasthaus |
1902 |
1929 |
Paireder Karl - Pairedschneider |
Dimbach ? |
Schneider |
1902 |
* |
Füricht Josef |
Dimbach 9 |
Schneider |
1908 |
* |
Winter Josef |
Dimbach 15 |
Kaufhaus |
1910 |
* |
Bily Franz |
Dimbach 17 |
Schuhmacher |
1910 |
1939 |
Wagner Karl |
Dimbach 22 |
Schuhmacher |
1919 |
1950 |
Seyer Friedrich |
Kleinerlau 9 |
Säge, Hammerschmiede |
1919 |
1950 |
Puchner Josef |
Dimbach 28 |
Schuhmacher |
1920 |
1962 |
Gruber Ignaz |
Dimbach 11 |
Bäcker |
1922 |
1959 |
Kitzler Gustav |
Dimbach 5 |
Gemischtwarenhandel |
1922 |
1957 |
Leitner Johann |
Dimbachreith 22 |
Handelsagentur Landmaschinen |
1922 |
1958 |
Rafetseder Karl |
Großerlau 39 |
Wagner |
1922 |
1958 |
Buchberger Josef |
Großerlau 47 |
Rohproduktenhandel |
1923 |
1962 |
Freinschlag Josef |
Dimbach 7 |
Hufschmied |
1925 |
1967 |
Gangl Leopold |
Großerlau 11 |
Rohproduktenhandel |
1927 |
1950 |
Weinzinger Johann |
Dimbach 11 |
Holzhandel |
1927 |
* |
Mach Grete |
Dimbach 11 |
Wirtsgewerbe |
1927 |
* |
Schübany Franz |
Dimbach 20 |
Tischler |
1929 |
1950 |
Staudinger Antonia |
Dimbach 6 |
Gasthaus |
1930 |
1960 |
Freinschlag Anton |
Dimbach 7 |
Kleidermacher |
1931 |
1950 |
Freisleben Franz |
Kleinerlau 14 |
Schuhmacher |
1931 |
1950 |
Freinschlag Rosina |
Dimbach 29 |
Kleidermacherin |
1932 |
1970 |
Freinschlag Ferdinand |
Dimbach18 |
Wagner |
1934 |
1967 |
Schachenhofer Alois |
Dimbach 16 |
Viktualienhandlung, |
1934 |
1950 |
Riener Maria |
Dimbach 15 |
Kaufhaus |
1936 |
1973 |
Hinterdorfer Leopold |
Großerlau 23 |
Müller |
1937 |
1960 |
Fichtinger Johann |
Dimbachreith 4 |
Müller |
1939 |
1961 |
Menzl Maria |
Dimbach 4 |
Gasthaus |
1946 |
1950 |
Hainzl Karl |
Dimbach 34 |
Tischlerei |
1946 |
1980 |
Fasching Josef |
Dimbachreith 15 |
Dreschmaschinenverleih |
1947 |
1949 |
Freinschlag Engelbert |
Dimbachreith 5 |
Müller |
1949 |
1968 |
Lahner Franz |
Großerlau 6 |
Holzhandel |
1949 |
1962 |
Jung Josef |
Kleinerlau 12 |
Schuhmacher |
1949 |
1955 |
Neuberger Theresia |
Großerlau 11 |
Dreschmaschinenverleih |
1949 |
1957 |
Freinschlag Johann |
Dimbach 33 |
Schuhmacher |
1949 |
1974 |
Reiter Rudolf und Theresia |
Dimbach 4 |
Gasth. Fleischerei, Viehhandel |
1950 |
1974 |
Hader Friedrich |
Dimbach 32 |
Güterbeförderungsgewerbe |
1950 |
1979 |
Puchberger Gottfried |
Dimbach 12 |
Kleidermacher |
1951 |
1958 |
Furtlehner Karl |
Gassen 51 |
Säge, Mauerziegelerzeugung |
1952 |
1960 |
Haider Florian |
Kleinerlau 6 |
Sägewerk |
1952 |
1960 |
Luger Franz |
Großerlau 34 |
Dreschmaschinenverleih |
1952 |
1959 |
Lieb Hermine |
Dimbach 16 |
Einzelhandel |
1953 |
1957 |
Steinbauer Karl |
Hornberg 19 |
Sägewerk, |
1954 |
1980 |
Müllergewerbe |
1954 |
1977 |
||
Schwaighofer Karl |
Großerlau 24 |
Müller |
1955 |
1961 |
Hintersteiner Maria |
Dimbachreith 15 |
Müller und Sägewerk |
1956 |
1973 |
Puchberger Johann |
Dimbach 38 |
Kleidermacher |
1957 |
1966 |
Aistleitner Konrad |
Großerlau 56 |
Kleidermacher |
1957 |
1987 |
Bärnreiter Angela |
Dimbach 5 |
Gemischtwarenhandel |
1957 |
1973 |
Freinschlag Josef |
Dimbach 7 |
Handelsagentur für landw. Geräte |
1957 |
1967 |
Schmid Ingeborg |
Dimbach 16 |
Gemischtwarenhandel |
1957 |
1965 |
Schmid Eduard |
Dimbach 16 |
Gasthaus, Viehhandel |
1957 |
1965 |
Huber Josef |
Dimbachreith 22 |
Handelsagentur |
1958 |
1988 |
Kleinbruckner Karl |
Dimbach 37 |
Güterbeförderungsgewerbe |
1958 |
1982 |
Gruber Franz Xaver |
Dimbach 11 |
Einzelhandel und Waren aller Art – Bäckerei |
1959 |
1981 |
Freinschlag Engelbert |
Dimbachreith 5 |
Sägewerk |
1960 |
1978 |
Zisterer Maria |
Dimbach 6 |
Gast- und Schankgewerbe |
1961 |
1979 |
Kleinbruckner Josef |
Dimbach 16 |
Gasthaus |
1966 |
1990 |
Holzmann Leopold |
Großerlau 18 |
Baggerungen |
1966 |
1988 |
Furtlehner Karl |
Gassen 51 |
Sägewerk |
1953 |
1969 |
Goldress Wäschefabrik GesmbH |
Dimbach 2 bzw. 53 |
Erzeugung von Herrenwäsche und Damenblusen |
1972 |
1995 |
Haider Konrad |
Dimbach 39 |
Handelsagentur, Mietwagengewerbe |
1972 |
1988 |
Kubesch Adalbert & CoKG |
Dimbach 15 |
Verkauf von Betriebsstoffen an Kraftfahrer, Tankstelle |
1973 |
* |
Apolt Alfred |
Dimbach 15 |
Handelsgewerbe Kaufhaus |
1973 |
1980 |
Futterknecht Waltraud |
Dimbach 15 |
Handelsgewerbe Kaufhaus |
1974 |
2006 |
Luger Maria |
Dimbach 4 |
Gasthaus |
1975 |
2003 |
Freinschlag Marianne |
Dimbachreith 5 |
Sägewerk |
1978 |
2007 |
Hader Gottfried |
Dimbach 32 |
Tankstelle |
1979 |
1996 |
Güterbeförderungsgewerbe |
1979 |
2000 |
||
Ortler Christine |
Dimbach 15 |
Handelsgewerbe Kaufhaus |
1980 |
1983 |
Enengl Johann |
Gassen 23 |
Sprengungsunternehmen Erdbewegung |
1981 |
1987 |
Brandstätter Franz |
Steinbruch, Sand- und Schotterbringung |
1982 |
1987 |
|
Walther GesmbH |
Steinbruch, Sand- und Schottergewinnung |
1987 |
1993 |
|
Furtlehner Franz |
Vorderdimbach 20 |
Lohndrusch |
1988 |
1996 |
Haider Hilde |
Dimbach 39 |
Mietwagengewerbe |
1989 |
1998 |
Hofer Friedrich |
Vorderdimbach 28 |
Herstellung von Geschenkartikeln |
1989 |
1992 |
Sehorz Susanne |
Großerlau 38 |
Gasthof, Reiterhof |
1990 |
1993 |
Rumetshofer Siegfried (RS-Autoland) |
Dimbach 39a |
KFZ-Mechaniker |
1993 |
2000 |
DI Heiligenbrunner Alfred |
Vorderdimbach 11 |
Dienstleistung in der EDV |
1993 |
2003 |
Neulinger Karl |
Großerlau 38 |
Gasthaus |
1993 |
2001 |
Steininger Gabriele |
Dimbach 39 |
Handelsgewerbe |
1994 |
1996 |
Gattringer Erwin Gasokol GesmbH |
Dimbach 53 |
Solartechnik |
1995 |
2009 |
*= nicht eruierbar |
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