Weinzinger (Hubert Mach, Maria Fichtinger)

In Dimbach wurde im damaligen Machwirtshaus für die Fuhrleute der Weinzinger extra eine Kegelbahn eingerichtet, damit sie neben der harten Arbeit auch ein wenig Vergnügen hatten.

Die Holzarbeiter haben, wenn sie sich im Wirtshaus eine Suppe mit einer Semmel und einem ¼ Wein gekauft haben, noch die Brösel aufgepickt, weil sie kein Geld hatten. Trotzdem fütterte man zum Teil auch die Pferde mit Brot, das in Wein getunkt wurde, damit sie die anstrengende Arbeit bewältigen konnten.

Es wurde im Akkord gearbeitet und nach Metern entlohnt. Wenn diese Aufschlüsselung nicht möglich war, wurde pro Stunde 1 Schilling bezahlt.

Das Holz wurde mit Pferden und Hängern transportiert. Damit die langen Bloche um die Kurve gelenkt werden konnten, saß hinten ein sogenannter „Starzer“, der mitlenken musste.

Die Firma Weinzinger hatte zwei Sägewerke, eines in Langenbach und eines in Grein. Sie lieh den Bauern Geld im Voraus. Dieses wurde im Laufe des Jahres mit dem Holz, das sie bei den Bauern schlugen, gegengerechnet.

Foto: Sägewerk Weinzinger (rechts Leopold Fichtinger mit Säge) (44/950)

Mühle fahren
(Franz Leonhartsberger, Karl Hahn)

Foto: Sagmühle um 1950 (46/376)

Als ich ca. 16 Jahre alt war, musste ich im Winter schon allein mit dem Pferd und dem Vorderbock (das war der Vorderteil eines Pferdeschlittens) zur Mühle fahren. Wir fuhren immer in die „Sagmühle“, um dort unser Korn mahlen zu lassen. Zuerst wurde im alten Getreidekasten über der Wagenhütte das Korn in die großen Mehlsäcke eingefüllt. Diese hatten zwei Metzen (Wiener Metzen = 61,487 l).Das war ungefähr doppelt so viel wie ein „Thomasmehlsack“. Die wurden auf den Vorderbock geladen und mit ein paar Stricken festgemacht. Dann setzte ich mich darauf und fuhr vorbei an den Häusern Rieglhofer und Günther, über das „Hammereck“ und über den Käferböck Hohlweg hinunter zur Sagmühle. Wenn es bergauf ging, lief ich neben dem Schlitten, um das Pferd zu entlasten. Wenn viel Schnee war, waren die Hohlwege zugeweht und ich musste auf dem Feld fahren. Da ging es dann kreuz und quer. Wenn ich wieder auf den Weg wollte, konnte es passieren, dass der Schlitten mit der Fracht umfiel. Das ist mir schon öfter passiert. Mit meiner bescheidenen Kraft in diesem Alter war es eine Schinderei, die schweren Säcke wieder auf den Schlitten zu bringen. Beim Sagmühler empfing mich dann der Richard Freinschlag. Er lud mir die schweren Säcke ab und trug sie in die Mühle. Nun kam das Mehl in die Säcke. Ein paar nette Plauderminuten folgten, und dann ging es wieder heimwärts über die Berge. Die Rieglhof-Straße wurde erst in den späten 50er Jahren gebaut. Damals gab es nach Pabneukirchen keine andere Straßenverbindung als die vorher beschriebene. Sie war schmal, voller Auskehren und Hohlwege, und die waren alle im Winter voll Schnee. Das Pferd musste sich mit den paar hundert Kilo schon sehr plagen und war, wenn ich heimkam, ganz nass. Einerseits war es nass vom Schnee, der immer wieder von den Stauden und Bäumen herunterfiel und andererseits vom Schweiß, den die Anstrengungen mit sich brachten, die es beim „Hammereck“ (das ist jene Stelle, wo jetzt der Steinbruch ist) herauf bis zum Rieglhofer in dem schweren Schnee auf sich nehmen musste.

Als sich das Brotbacken allmählich aufhörte, weil die Bäcker mit dem Brot ins Haus kamen, war auch Schluss mit dem Mühle fahren, und so sperrten auch die Müller zu.