Der Pulverturm am Gruber Berg
(Franz Leonhartsberger, Karl Hahn)
Der Kaufmann Gustav Kitzler hatte in Dimbach einen Sprengmittel- und Pulververschleiß sowie den Handel mit Jagdmunition. Er durfte aber nur eine geringe Menge der gefährlichen Ware im Kaufhaus zum Verkauf lagern. Den Rest musste er außerhalb des bewohnten Gebietes in einem separaten Depot sicher verwahren.
Dazu diente ihm ein gemauertes Gebäude, das ein wenig an eine kleine Kapelle erinnerte. Das war der im Volksmund so genannte „Pulverturm“. Sein Standplatz war auf einem Felsen oberhalb des Kitzberger Hauses am Gruberberg, etwas unterhalb des jetzigen Hochbehälters der Ortswasserleitung. Damals war der gesamte Nordhang des Gruberberges nicht verbaut. Es gab auch viele mit Sträuchern bewachsene Felsenkobel. Die ganze Gegend des Gruberberges war bei uns Schulkindern damals sehr beliebt, weil man wunderbar spielen konnte und niemand störte.
Der Pulverturm existierte bis um etwa 1950. Er hatte ein Ausmaß von etwa 2 mal 2 Meter und war ca. 2,5 m hoch. Ein spitzes Blechdach schloss ihn nach oben hin ab. An der Nordseite verschloss eine schwere Eisentür, mit einem schweren Vorhangschloss gesichert, die Nische, in der die Sprengmittel gelagert waren.
Ich kann mich noch erinnern, dass der Turm seit dem Ableben von Herrn Kitzler nicht mehr benutzt wurde und allmählich verfiel. Wahrscheinlich hatte niemand mehr Interesse, den Pulververschleiß weiter zu betreiben. Ich weiß nur, dass man die Sprengmittel in der Eisenhandlung Hans Kurz in Grein besorgen musste. Für größere Mengen war ein Sprengmittelhandel in Pierbach zuständig.
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