Lehrerdasein in Dimbach (Margarete Kelcher, Maria Fichtinger)

Foto: Margarete Kelcher (22/1214)

Im Jahr 1949 wurden mein Mann, Ernst Kelcher, ich (Margarete Kelcher) und unsere Tochter von Bad Kreuzen nach Dimbach versetzt, weil Oberlehrer Reichl aufgrund seiner NS-Parteimitgliedschaft im 2. Weltkrieg aus dem Schuldienst entlassen worden war.

Als Lehrer wohnte man damals in der Schule. Die erste Zeit war nicht leicht. Oberlehrer Reichl und seine Frau sahen Rivalen in uns, und Herr Reichl ging nicht raus aus seiner Wohnung in der Schule, also wurde das Konferenzzimmer unsere Wohnung. Zum Glück hat sich diese angespannte Situation aber mit der Zeit gelegt.

In der damaligen „alten Schule“ gab es keine Wasserleitungen, und man musste vom Marktbrunnen das Wasser holen. Auch sonst war unsere Wohnung, die von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurde, sehr spartanisch eingerichtet. Kurzzeitig hatten wir ein Telefon, dieses wurde uns jedoch wieder weggenommen, weil wir eine Zinkbadewanne in die Waschküche bekamen. Das Wasser zum Baden mussten wir vom Marktbrunnen holen, auf dem Heizkessel erwärmen und in die Wanne gießen.

Telefonieren war laut Meinung des Bürgermeisters sowieso überflüssig.