Kindheit in Dimbach (Margarete Kelcher, Maria Fichtinger)

Foto: Margarete Kelcher (22/1214)

Einmal waren Seiltänzer in Dimbach. Das Fräulein Inge balancierte mit einem rosa Kleidchen und einem Schirm über ein Seil, das hoch über die Straße vom Kitzler zum Staudinger gespannt war. Unsere Kinder und ihre Freundinnen spielten daraufhin mit ihrem Erstkommunionkleid und einem Schirm auch immer Seiltänzerinnen.

Für unsere Kinder war Dimbach das Schönste was es gibt. Auf den Straßen fuhren fast keine Autos, nur ab und zu ein Weinzinger Auto mit Holzbloch. Das erste Auto hatte der Doktor Meißl.

Unsere Kinder waren immer irgendwo unterwegs, sie kamen nur mittags und abends heim oder wenn ein Gewitter kam oder Zigeuner unterwegs waren, denn da sagten wir immer, die nehmen die schlimmen Kinder mit.

Als unsere ältere Tochter 10 Jahre alt war, zogen wir nach Grein, damit sie dort die Hauptschule besuchen konnte.