Schulklasse ging im Klaus-Teich baden
(Franz Leonhartsberger, Karl Hahn)

In den 1940er Jahren gab es in Grein und Langenbach die Holzfirma Weinzinger. Sie brachte täglich mit LKW sowie mit Traktoren und Anhängern vom Herrschaftswald in Marchstein Langholz nach Langenbach. Mit den Chevrolet-Lastwägen und den Meili-Traktoren aus den amerikanischen Wehrmachtsbeständen brachten sie die Stämme zu den Sägen, auf dem Rückweg waren die Fahrzeuge leer.

Wir Schüler wollten im schönen Sommer so gerne baden gehen und bettelten daher unseren Lehrer Karl Fröschl inständig an, mit uns einen Ausflug zum Klaus-Teich zu machen. Dieser Teich liegt unweit des Eisernen Bildes, einige Kilometer nach Unterweg an der Grenze zu Arbesbach in Niederösterreich. Unser Lehrer sprach mit dem Direktor und verkündete uns, dass wir in den nächsten Tagen hinfahren würden. Unser Jubel war groß.

Eines Tages fuhr also die halbe Schule vormittags mit dem Weinzinger Holzlastwagen auf der offenen Ladefläche zum Klaus Teich. Es war auch für damalige Begriffe eine riskante Sache, einige Schulklassen auf dem LKW mit den offenen Rungen ohne Bordwände zu transportieren. Aber es passierte nichts, und wir kamen gut beim Eisernen Bild an. Wir stürmten zum Klaus-Teich hinunter, um zu baden, denn schwimmen konnte keiner von uns. Es wurde geplanscht und gespielt. Der Teich wurde bewundert, denn er war für unsere Begriffe riesengroß. Ein großer Damm begrenzte ihn nach Westen, wo auch der große Abfluss war. Der Lehrer erklärte uns, dass dieser Teich zum Holzschwemmen angelegt worden war. In Kanälen wurde das Holz fortgeschwemmt, wenn der Teich abgelassen wurde. Das Holz wurde später aus der Naarn herausgefischt und auf der Straße zu den Sägen transportiert.

Die Stunden vergingen rasch. Der Heimweg führte uns zu Fuß durch die Wälder, Felder und Wiesen seitlich von St. Georgen vorbei durch Gegenden, die ich nie mehr zu sehen bekam. Wo wir da gegangen waren, weiß ich bis heute nicht. Aber wir kamen heim, hundemüde zwar, aber glücklich über den schönen Badeausflug.