Flugzeugabsturz zwischen Bauernhader und Rieglhofer
(Franz Leonhartsberger, Karl Hahn)
In den späteren Kriegsjahren wurde die Fernmeldelinie am Ostrong dauernd von Alliierten Bombern angegriffen und bombardiert. Zum Schutz der Fernmeldelinie flogen auch deutsche Flugzeuge diese Strecke ab.
Eines Nachmittags hieß es in der Volksschule, die ich besuchte, dass ein Flugzeug abgestürzt sei. Es wurde dann auch noch bekannt, dass es beim Rieglhofer Feld gewesen sei. Das war nur einige hundert Meter von meinem Elternhaus entfernt. Nach Schulende liefen wir Kinder alle zu besagter Stelle, um uns alles anzusehen.
Beim Flugzeug handelte es sich um eine einmotorige Maschine, sie war mit zwei Personen besetzt gewesen. Es war über den Bauernhader Hof dahergekommen und suchte einen Landeplatz. Dabei flog es hangaufwärts Richtung Rieglhofer. Der Pilot dürfte aber die Hangneigung unterschätzt haben, sodass sich der Bug des Flugzeuges mit großer Wucht in die Erde hinein bohrte. Es steckte ziemlich tief drinnen. Wie ich von meinen Eltern erfuhr, sollen die zwei deutschen Flieger sofort tot gewesen sein. Die Leichen wurden von der Ortsparteileitung der Nazis geborgen und weggebracht. Wir konnten nur mehr das Blut im Flugzeug sehen. Das Wrack wurde zerlegt und mit Pferdefuhrwerken nach Grein gebracht. Zu brennen hat es Gott sei Dank nicht begonnen. So traurig die Begleiterscheinungen auch waren, es war auf jeden Fall eine Sensation für uns Kinder, denn wir hatten zum ersten Mal ein Flugzeug aus der Nähe gesehen.
Aus welchem Grund der Absturz erfolgte und wer die Männer waren, habe ich nie erfahren.
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