Berge gepressten Heues auf dem Turnplatz
(Franz Leonhartsberger, Karl Hahn)

Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde von den Bauern verlangt, ihre Pferde dem Hitler-Regime für den Kriegseinsatz zur Verfügung zu stellen. So musste auch in Dimbach von allen Bauern, die zwei Pferde hatten, je eines abgeliefert werden. Die Musterungskommission nahm dann jeweils das schönere und stärkere Pferd für den Kriegseinsatz. Diese Tiere mussten von den Bauern nach Grein zum Bahnhof gebracht werden. Dort wurden sie verladen und in den Fronteinsatz geschickt. Klarerweise brauchten diese Tiere auch Futter. Die Bauern mussten daher von dem wenigen Heu, das sie in den kärglichen Bergwiesen ernteten, auch noch einen schönen Teil abliefern.

Sommer für Sommer der gleiche Vorgang: Am ehemaligen Turnplatz, dort, wo jetzt mein Haus und das von Vogl und Hinterleitner steht, wurde das Heu gesammelt. Von einer riesigen Heupresse – angetrieben von einem großen Dieselmotor, den wir natürlich bestaunten - wurde das Heu in Ballen gepresst. Diese wurden mit Draht zusammengebunden und auf einen hohen Berg zusammengelegt. Wegen des fallweisen Regenwetters deckte man alles mit großen Planen zu.

Das war natürlich für uns Kinder der ideale Spielplatz. Wir krochen unter den Planen herum, spielten Verstecken und hatten unseren Spaß. Unsere Mütter hatten mit dieser Sache aber gar keine Freude, denn die abgezwickten und vorstehenden Drahtenden verursachten so manchen Riss in Kleidung und Haut. Da gab es natürlich zu Hause Ärger.

Zu unserem Leidwesen kamen eines Tages Lastwagen, und das Heu wurde aufgeladen und weggebracht. Unser schöner Spielplatz war wieder verwaist.