Das stand früher auf dem Speiseplan
(Anna Enengl, Schützenhofer, Maria Fichtinger)

Foto: Kartoffel mit Sauerkraut[1] (22/2133)

Die Hauptspeise bestand jeden Tag aus Erdäpfel und Sauerkraut. Ansonsten gab es manchmal Grieskoch, Mohnnudeln, Mohnstrudel, Mohnknöderl (in jedem Garten wurde früher Mohn angebaut), Erdäpfelschmarrn und verschiedene Strudel. Fleischtage gab es nicht so viele. Hauptsächlich gab es geselchtes Fleisch, weil es auch noch keine Kühltruhe gab.

Im Winter wurden Schweine geschlachtet, und das bessere Fleisch war im Sommer schon aus. Das Fleisch war früher viel fetter als heute.

In der Früh gab es eine Stosuppe (Rahmsuppe) oder eine Brotsuppe - die war mir viel lieber.

Gegessen wurde immer aus einer Schüssel.

Eine Speise habe ich bis heute nicht mehr gemacht - den Erdäpfelsterz. Erdäpfel wurden gekocht und zerstoßen, dann wurden Löcher gemacht und Mehl darüber gestaubt. Man gab viel Schmalz dazu und das Ganze wurde im Rohr herausgebraten.

Einmal haben die Männer, darunter auch mein Bruder, im Wald Holz gestreift. Als es dann zu Mittag Erdäpfelsterz gab, hat er fast geweint, weil er sich bei der Arbeit so anstrengen musste und es nichts Gescheiteres als Erdäpfelsterz zu essen gab.