Ein verhängnisvoller Dreschertanz
Quelle: Heinrich Hahn (Leimhofer), Großerlau 9, aufgezeichnet von Karl Hahn, überarbeitet von Maria Fichtinger
Foto: Dreschen in Großerlau 9. (46/507)
„Einmal sind wir beim Rauh bis ½ 6 Uhr früh beim Dreschertanz gewesen. Wir haben dabei Tee getrunken, in den sie uns etwas hineingetan haben, die Teufeln. Der Eigner Walter, der Daxberger und ich sind miteinander nach Hause gegangen. Der Eigner Walter und der Daxberger sind nach Hause gekommen. Ich habe damals noch in der Kloibmühle gewohnt. Beim Eigner haben sie Steine gesprengt gehabt, einige sind auf dem Weg gelegen. Da bin ich gestolpert und dann weiß ich lange nichts mehr. Der Hut ist dort gelegen. Dann bin ich aufgestanden und wäre wieder zurück gegangen, Richtung Pirner hinunter. Die Daxbergerin ist schon in die Messe gegangen. Sie hat mich angesprochen und gefragt, wo ich denn hingehe. Ich habe nicht geantwortet und bin weiter gegangen. Dann bin ich umgekehrt, bin über das Feld gegangen zum Großeder hinauf. Dort bin ich dann beim Pirner-Wald bei einem Baum gesessen. Da ist der Kasberger zu mir gekommen – aber da weiß ich nichts davon. Ich weiß nur, dass ich wieder einmal aufgestanden und heruntergegangen bin zu einem Kobel beim Großeder mitten im Feld, den es heute nicht mehr gibt. Da ist ein Baumstrunk gewesen, und da habe ich mich drauf gesetzt. Ich weiß, dass da die Sonne sehr schön geschienen hat. Ich bin wieder aufgestanden, gerade über das Feld hinunter gegangen und entlang der Böschung wieder hinauf Richtung Großeder. Dort ist mir die ‚Holzer Hermal‘ entgegen gekommen. Sie ist am Steig gegangen, ich außerhalb der Böschung. Sie hat mich angesprochen, wo ich denn hingehe. Auf einmal war ich wieder voll bei mir und habe sie gefragt, wo sie denn herkomme. Sie sagte, dass sie von der Messe nach Hause gehe. Na dann hättest mich sehen sollen. Hinein über die Böschung, hinunter durch das Holz, und schon war ich zu Hause.“
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